Supreme-Court-Anwärterinnen: Eine will bewahren, eine das Reich Gottes


Zwei Richterinnen rechnen sich gute Chancen aus, in den kommenden Tagen von US-Präsident Trump für den Supreme Court nominiert zu werden. Wer sind sie?

Katrin Brand | tagesschau.de

Amy Coney Barrett ist eine Investition in die Zukunft. Mit ihren 48 Jahren wäre sie die jüngste je in den Supreme Court berufene Richterin. Bliebe sie so lange im Amt wie Ruth Bader Ginsburg, könnte sie fast vierzig Jahre lang mit langem Atem ihre Überzeugungen in Recht verwandeln. Barrett ist eine tiefreligiöse Aktivistin für den katholischen Glauben und, so klang es in einer Rede von ihr heraus, sie sieht ihre juristische Laufbahn als Mittel zum Zweck, das Reich Gottes zu errichten. Dass sie entschieden gegen Abtreibung ist, versteht sich von selbst.

Als Bundesrichterin in Chicago hat sie Trumps harten Kurs in der Einwanderungspolitik unterstützt und das Recht auf Waffenbesitz verteidigt. Die Mutter von sieben Kindern – zwei davon sind adoptiert – hat es schon vor zwei Jahren in die ganze enge Auswahl des Präsidenten geschafft. Damals entschied Trump sich für Brett Kavanaugh. Aber er behielt Barrett im Blick – sollte der Sitz von Ruth Bader Ginsburg frei werden. Amy Coney Barretts Profil – Frau, sehr religiös – könnte zum einen die konservativen Christen in Trumps Wählerschaft, zum anderen die Republikanerinnen überzeugen.

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