MRSA: Resistenz entstand in Igeln


Überraschende Entdeckung: Die resistenten MRSA-Bakterien entstanden nicht erst durch unsere Antibiotika – sie entwickelten sich viel früher, wie nun DNA-Analysen enthüllen. Demnach entwickelte sich der Methicillin-resistente Stamm von Staphylococcus aureus schon vor 200 Jahren in einem harmlosen Bewohner unserer Gärten: dem Igel. Weil dieser oft von einem Pilz befallen ist, der antimikrobielle Substanzen absondert, bildeten die Bakterien ihre Resistenzen aus.

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Igel sind harmlos, aber Reservoire für resistente MRSA-Bakterien. ©Patrick Snitjer/ Getty images

Die Waffen der Medizin werden stumpf: Immer mehr Bakterien entwickeln Resistenzen gegen die gängigen Antibiotika und sind kaum noch wirksam zu bekämpfen. Allein in Deutschland sterben jedes Jahr bis zu 20.000 Menschen an einer solchen Infektion. Gängiger Annahme nach entwickeln sich resistente Bakterien vor allem dann, wenn sie oft mit Antibiotika in Kontakt kommen. Dabei überleben nur die Exemplare, die durch Mutationen oder Genaustausch entsprechende Schutzstrategien entwickelt haben und breiten sich anschließend aus.

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