Belgien: Die große Krise der katholischen Kirche


Andrè-Joseph Leonard, Bild: wikipedia
Die belgische Kirche steht vor dem finanziellen Zusammenbruch. Die Jahresbilanzen der Diözesen weisen große Verluste auf in einem Land, das besonders vom pädophilen Mißbrauchsskandal betroffen war.

Katholisches Magazin für Kirche und Kultur

Die Kirche des ethnisch zwischen Flamen und Wallonen geteilten Landes, das bis vor einem halben Jahrhundert eine blühende katholische Landschaft war, durchlebt eine schwere Krise. Die Priesterseminare sind weitgehend leer, die Zahl praktizierender Katholiken ist auf einen treuen Kern zusammengeschrumpft. Die Bischöfe genießen nur mehr einen Hauch des Ansehens und des Gewichts im öffentlichen Leben, die sie einmal hatten. Progressive Bischöfe wie Leo Kardinal Suenens, Erzbischof von Mecheln-Brüssel und die von ihm zu Bischöfen beförderten Gleichgesinnten brachten die Säkularisierung des Landes und die Entfremdung der Gläubigen von der Kirche voran.

Auf Kardinal Suenens liberale Kirche folgt entchristlichte Gesellschaft

Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil, bei dem Kardinal Suenens als Teil der Rheinischen Allianz zu den großen „Machern“ gehörte, propagierten in Belgien selbst führende Kirchenvertreter wie der dominikanische Theologe Edward Schillebeeckx eine „in der Moderne aufgehende“ Kirche. Pädophile Kinderschänder, wie der frühere Bischof Roger Joseph Vangheluwe von Brügge, der noch nach seiner Bischofsweihe Neffen schändete, erledigten den Rest. Symptomatischen Höhepunkt fand die Entwicklung im Juni 2010 mit einer skandalösen Schändung des Grabes von Kardinal Suenens in der St. Rumold-Kathedrale von Mecheln als übler Dan-Brown-Kopie durch eine Sondereinheit der belgischen Polizei auf der Suche nach belastendem Material im Zusammenhang mit dem Pädophilieskandal. Gefunden wurde nichts. Was die zuständige belgische Gerichtsbarkeit nicht daran hinderte, die Schändung der Totenruhe nachträglich für rechtens zu erklären.

weiterlesen

3 Comments

  1. Hier scheint sich jemand nicht im Klaren darüber zu sein was welches Empfinden auslöst und wie man Menschen dazu bringt selbst die Eltern zu leugnen und die eigene Herkunft zu verarschen

    Die Religiotie versucht immer wieder freies Denken und Handeln als Blasphemie per Gesetz verbieten und durch Despotismus ersetzen. Religionen existieren nur mit einem alles dominierendem Gottesmythos. Durch „Brainwash“ im frühen Kindesalter akzeptieren 25% der Menschen ihre selbst ernannten Oberhirten kritiklos, welche sich pseudo-demokratisch als all-wissender und all-fähiger Popanz unter der Gnade Gottes erklärt. Durch Angst und Terror verhindert Despotismus jede friedliche Koexistenz diverser Kulturen, verblendete Religioten sind unfähig Kompromisse einzugehen und agieren gewalttätiger und absurder als Atheisten. Perversionen wie Mord, Folter, Ausbeutung, heilige Kriege und Diskriminierung gelten immer als gute Taten von Gott gewollt, was im Zirkelschluss nur streng Gläubige verstehen können.

    Like

  2. Als belgischer Rentner kann ich nur sagen, da bekommt der größte denkbare moralische Sauhaufen (RKK) die Quitttung. Man sollte sich überlegen, wie in Deutschland diese etwa gleiche Entwicklung beschleunigt werden kann

    Like

Kommentare sind geschlossen.