Wie mit „homosozialen Männerbünden“ in der Kirche umgehen?


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Jesuit Mertes in „Herder Korrespondenz“: Papst „wird sich hoffentlich nicht einschüchtern lassen“ – Kampfbegriff „schwule Lobby“ trifft nicht Kern des Problems

kathweb

Was lange nur gemunkelt und bei Offenlegung als Beleidigung des Klerus geahndet wurde, wird unter Papst Franziskus langsam enttabuisiert: Das Problem der homosozialen „Männerbünde“ in der Kirche. Von Franziskus selbst in einem Gespräch mit Ordensoberen aus Lateinamerika als „schwule Lobby“ bezeichnet, schanzen sich diese Bünde Titel, Positionen und Machtzugänge innerhalb der Kirche zu, erläutert der bekannte deutsche Jesuit und ehemalige Leiter des Berliner Canisius-Kollegs, Klaus Mertes, in der Zeitschrift „Herder Korrespondenz“ (August-Ausgabe). Es sei hoch an der Zeit, diese Bünde zu „entmachten“. Dabei werde sich Papst Franziskus „hoffentlich nicht einschüchtern“ lassen, so Mertes.

Mertes, der mit einem Brief an ehemalige Kolleg-Schüler 2010 den Anstoß zur Aufdeckung des Missbrauchsskandals gab, zeigt in seinem Beitrag die vielen Fallstricke und Missverständnisse auf, die das Thema homosexueller Seilschaften in der Kirche mit sich bringt. Zum einen müsse anstelle von einer „schwulen Lobby“ – einem Begriff „aus dem Arsenal der homophoben Kampfsprache“ – vielmehr von einer „männerbündisch verengten“ homosozialen Struktur des Klerus gesprochen werden. Offen sei, ob diese Seilschaften, die zugleich eine „frauenfeindliche Außenseite“ aufwiesen, tatsächlich aus einer „systematisch aufgebauten Subkultur“ in der Kirche hervorgingen.

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2 Comments

  1. Die frauenfeindliche Kultur der Religionen bietet sich wahrlich an solche Subkulturen zu pflegen und zu hegen. Besser noch, auf diese Art und Weise kann man Frauen ganz einfach aus der Kirche raushalten. Man braucht sie nur zum Wehklagen, Rosenkranz beten, Kirche putzen, Kinder kriegen, Kinder indoktrinieren, als Pfarrersköchin, etc., etc.
    Das Beste ist, sie merken es nicht mal. 😆
    Warum sollte bei so viel unterwürfiger Anbiederung der alte Franz etwas dagegen unternehmen? Es läuft doch wunderbar für die alten, fetten Kleidchenträger. Dass sich in diesem geschützten Umfeld Gleichgesinnte Brüder wohl fühlen ist doch klar. 😀
    Im Übrigen, bin ich Homosexuallen gegenüber durchaus positiv eingestellt. Meine Erfahrungen sind ausnahmslos gut.

    Eine weitere Frage die sich bei der angeblich großen Anzahl von Bünden und Seilschaften hier stellt, wäre natürlich wie viele Kardinäle und Bischöfe dem eigenen Geschlecht frönen. 😈

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