Angst vor „schwuler“ Weltverschwörung


Protest gegen die Todesstrafe für Homosexuelle in Uganda

Uganda droht Homosexuellen mit der Todesstrafe, auch anderswo in Afrika ist Homophobie auf dem Vormarsch – mit Unterstützung durch evangelikale Gruppen aus den USA.

Deutsche Welle.de

US-Präsident Barack Obama hatte sich in die Höhle des Löwen gewagt, um in ungewöhnlich scharfer Form den Gesetzentwurf eines fremden Staates zu kritisieren. „Abscheulich“ sei die vom Parlament von Uganda erwogene Einführung der Todesstrafe für Homosexuelle, sagte Obama vor den 3500 Gästen des National Prayer Breakfast. Das alljährlich am ersten Donnerstag im Februar stattfindende Nationale Gebetsfrühstück ist so etwas wie die Jahreshauptversammlung der konservativen evangelikalen Christen in den USA.

Politisch ohnehin nicht gerade ein Heimspiel für Barack Obama, blickte man in diesem Jahr besonders gespannt auf die traditionelle Rede des US-Präsidenten: Wie würde er auf die Enthüllung von US-Medien reagieren, dass aus dem Umfeld der evangelikalen Dachorganisation, die zum Frühstück geladen hatte, in Uganda Stimmung gegen Schwule und Lesben gemacht wird? Aus ugandischer Innenpolitik war ein internationaler Skandal geworden.

Unterstützung durch Geld und Netzwerke

In welchem Umfang religiöse Gruppen aus den USA ihren Kampf gegen die Homosexualität nach Afrika exportieren, untersucht eine jüngst veröffentlichte Studie der Bostoner Forschungseinrichtung Political Research Associates. Demnach gelang es konservativen Evangelikalen, zumeist Methodisten, Episkopale oder Presbyterianer, mit Netzwerken und viel Geld zahlreiche prominente afrikanische Pastoren und Bischöfe für eine Kampagne gegen Schwule, Lesben und Transsexuelle zu gewinnen.

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