Warum die Nazis Schwule verfolgten, nicht aber Lesben


Mit diesen Kennzeichen wurden Häftlinge in KZs stigmatisiert – Schwule mit dem „rosa Winkel“ Quelle: Bundesarchiv Bild 146-1993-051-07 / Unknown / CC-BY-SA 3.0
Zum ersten Mal seit Jahrzehnten gibt es wichtige Fortschritte in der Forschung über Homosexuelle im Dritten Reich: Himmler verfolgte sie wegen einer kruden Theorie über Männerbünde.

Von Florentine Kutscher | DIE WELT

Ein Stigma, das zur stolzen Selbstkennzeichnung wird: Derlei ist selten. Schwule Männer in nationalsozialistischen Konzentrationslagern mussten auf ihrer Häftlingskleidung ein rosarotes Stoffdreieck tragen; in der Lagersprache hieß es der „rosa Winkel“. Genau dieses Symbol findet man heute auf Denkmälern in aller Welt, von Berlin über Amsterdam und Tel Aviv bis nach Montevideo und Sydney.

Seit März 2018 heißt es im inoffiziellen Regierungsprogramm, dem Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD: „Bisher weniger beachtete Opfergruppen des Nationalsozialismus wollen wir anerkennen und ihre Geschichte aufarbeiten.“ Doch wer zählt dazu? Und warum unterscheidet man überhaupt zwischen verschiedenen Opfergruppen?

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