Von verfälschten Paulus-Briefen und zynischen Frauengegnern


Wie kam es zur nur zweitklassigen Rolle der Frauen in der katholische Kirche? Theologieprofessor Martin Ebner brachte Überraschendes – und auch Ernüchterndes – an den Tag.

Klaus Vogt | MAIN POST

Der Theologieprofessor Dr. Martin Ebner, emeritierter Bibelwissenschaftler an den Universitäten in Münster und in Bonn, sprach in Gerolzhofen auf Einladung der örtlichen Initiative „Maria schweige nicht“ über die Stellung der Frau in den Anfängen des Christentums. Rund 70 Frauen und zehn Männer waren gekommen. Der hochinteressante Vortrag des renommierten Experten für Bibelauslegung, ein langjähriger Freund von Pfarrer Stefan Mai, brachte für viele Zuhörer Überraschendes – letztlich aber auch Ernüchterndes – an den Tag.

Das Christentum hat sich demnach in seinen Anfängen zunächst in den großen Städten des römischen Reichs mit seiner klar strukturierten Gesellschaftsordnung verbreitet. Ein Abbild der damaligen Gesellschaftsstruktur ist die bauliche Gestaltung der auch heute noch erhaltenen Amphitheater: die Ranghöchsten des Staates saßen, deutlich gekennzeichnet auch durch einen Kleidercode mit unterschiedlich breiten purpurnen Streifen auf der Toga, vorne direkt an der Bühne. Danach kam der Bereich für die freien Bürger und auf den hoch aufsteigenden Rängen saßen dann die Unfreien. Im obersten Parkett war schließlich der Bereich für die Frauen – so ganz nach dem Motto „Du bist, wo Du sitzt“.

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