Thilo Sarrazin hat grundlegende genetische Zusammenhänge falsch verstanden


Bundesbankvorstand Thilo Sarrazin hat bei der Vorstellung seines neuen Buches “Deutschland schafft sich ab – Wie wir unser Land aufs Spiel setzen” provokante Thesen aufgestellt, die eine kontroverse Diskussion ausgelöst haben. In Bezug auf die Aussagen Sarrazins zur Genetik verwehrt sich der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO e. V.) entschieden gegen jede Verfälschung und politische Instrumentalisierung biologischer Fakten. – Sei es durch Thilo Sarrazin selbst, sei es durch andere Teilnehmer der derzeit laufenden öffentlichen und medialen Debatte.

Dr. Kerstin Elbing, Geschäftsstelle Berlin
Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland e.V.

Die genetischen Thesen von Herrn Sarrazin sind nicht mit den modernen Erkenntnissen zur Evolutionsbiologie des Menschen vereinbar.
Evolutionsbiologisch gesehen ist der Mensch eine der genetisch homogensten Spezies die es auf der Erde gibt. Im Vergleich zu anderen Spezies sind die Unterschiede zwischen Populationsgruppen sehr gering. Tatsächlich sind die Unterschiede innerhalb von Populationsgruppen etwa 5-fach höher als zwischen ihnen.
Das genetische Repertoire des heutigen Menschen geht auf eine Gründerpopulation von weniger als 50.000 Individuen zurück. Praktisch alle heute existierenden Genvarianten gab es bereits in dieser Population und diese sind in praktisch allen gegenwärtigen Volksgruppen zu finden. Die einzige signifikante Differenzierung die kürzlich gefunden wurde, ist die, dass sich nur die Vorgänger der Europäer und Asiaten mit Genmaterial des Neandertalers vermischt haben, nicht aber die Afrikaner. Genau genommen gibt es „genetisch reine“ Menschen – aus evolutionsbiologischer Sicht allerdings ein unsinniger Begriff – daher nur in Afrika.

Auf die Art des genetischen Unterschiedes kommt es an
Genetische Unterschiede zwischen den heutigen Volksgruppen lassen sich im Wesentlichen nur mit Hilfe von neutralen genetischen Markern nachweisen, die per definitionem keine Rückschlüsse auf spezifische Eigenschaften erlauben. Neutrale genetische Marker verhalten sich – eben weil sie neutral sind – nach statistischen Zufallsprinzipien. Unterschiede zwischen Bevölkerungsgruppen sagen nichts anderes aus, als dass diese eine Zeit lang in unterschiedlichen Regionen gelebt haben. Wenn man eine Gruppierung von Volksgruppen mittels neutraler Marker durchführt, erhält man ein ungefähres Abbild der geographischen Verteilung.
Darüber hinaus gibt es aber tatsächlich einige wenige funktionale Genregionen in denen Menschengruppen sich unterscheiden. Ganz offensichtlich gehören dazu die Gene, die die Hautfarbe bestimmen. Sie sind als lokale Adaptationen entstanden, aus der Balance zwischen Schutz vor UV-Strahlen und der Notwendigkeit über eine Lichtreaktion Vitamin D in der Haut zu erzeugen. Ein weiteres prominentes Beispiel ist eine bei Westeuropäern sehr häufige Genvariante, die es Erwachsenen erlaubt Milchzucker zu verdauen. Dies ist evolutionsbiologisch eine genetische Anpassung an die kulturelle Errungenschaft der Milchverarbeitung (am häufigsten ist diese Genvariante in Holland). Bei Japanern gibt es dafür genetische Anpassungen in der Darmflora, die es ihnen erlauben Nährstoffe aus Meeresalgen zu verwerten. Andere Unterschiede betreffen Resistenzen gegen Krankheitserreger, wie etwa die mittelalterliche Pest.

Genetische Unterschiede und Intelligenz
Dass es bei Volksgruppen genetische Unterschiede in Bezug auf Intelligenzleistungen geben könnte, ist nach dem gegenwärtigen Stand des Wissens nicht zu erwarten. Intelligenz wird von vielen Genregionen beeinflusst, die in jedem Individuum neu zusammengewürfelt werden. Das kann zu großen Unterschieden innerhalb einer Gruppe führen, wirkt aber gleichzeitig im Vergleich zwischen Gruppen wie ein Puffer. Wissenschaftlich formuliert: die Varianz innerhalb der Gruppe übersteigt die Unterschiede zwischen Gruppen bei weitem. Selbst wenn es zu lokalen Veränderungen der Häufigkeit von Genvarianten kommen sollte (wie z.B. durch Inzucht in Alpentälern), würden diese Verteilungsunterschiede im Falle von Rückkreuzungen schnell wieder ausgeglichen (dafür reicht bereits ein 1%-iger Genfluss). Es ist daher davon auszugehen, dass jede Volksgruppe grundsätzlich das gleiche genetische Potential für Intelligenzleistungen hat.
Dass es auch messbare Unterschiede in Intelligenzleistungen gibt, liegt nur daran, dass die Intelligenztests durch kulturelle Vorerfahrungen beeinflusst werden. Jede Volksgruppe, die einen Intelligenztest auf der Basis ihrer eigenen Kultur entwickeln würde, würde feststellen, dass die meisten anderen Kulturen durchschnittlich schlechtere Leistungen zeigen als die Mitglieder des eigenen Kulturkreises. Da aber kulturelle Traditionen nicht genetisch festgeschrieben sind, können sie sich auch innerhalb einer Generation verändern. Die Großmutter ist dem Enkel bei Formulierung von handschriftlichen Briefen haushoch überlegen, während sie mangels einschlägiger Erfahrungen bestimmte (Intelligenz?) Leistungen am Computer nicht erbringen kann.

Subjektive Wahrnehmung von Unterschieden
Dass wir neben den offensichtlichen Unterschieden in den Hautfarben überhaupt Ethnien unterscheiden können, liegt an den ausgesprochen hoch entwickelten kognitiven Fähigkeiten des Menschen, die für sie relevante Informationen aus der Umwelt akzentuieren. Deswegen können wir als Europäer auch sehr gut europäische Volksgruppen unterscheiden, asiatische aber viel schlechter. Umgekehrt ist es aber genauso – Asiaten können europäische Volksgruppen viel schlechter unterscheiden. Was uns subjektiv als großer Unterschied erscheint, muss daher nicht bedeuten, dass es auch tatsächlich einen großen genetischen Unterschied gibt.

Fazit: Herr Sarrazin hat die grundlegenden genetischen Zusammenhänge falsch verstanden – seine Aussagen beruhen auf einem Halbwissen, das nicht dem Stand der Evolutionsforschung entspricht.

Für Rückfragen steht Ihnen Prof. Dr. Diethard Tautz (tautz@evolbio.mpg.de), Evolutionsbiologe und Präsident des VBIO zur Verfügung

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Literatur zum Thema:
Barbujani G, Colonna V (2010). Human genome diversity: frequently asked questions. Trends in Genetics 26: 285-295.

16 Comments

  1. Ich wundere mich langsam überhaupt nicht mehr, warum es in Deutschland möglich ist, absolut nichts zu leisten und der Solidargemeinschaft dabei ununterbrochen auf der Tasche zu liegen.

    Die Diskussionen in der Öffentlichkeit, speziell von Politikern zeigen ganz deutlich, dass jeder von allen Seiten Rückendeckung bekommt, wenn er wieder einmal irgendeine geringe oder große Chance oder Weiterbildungsmaßnahme „verpasst“ hat, oder weil kulturelle oder religiöse Hintergründe es ihm nicht ermöglichen sich seinem Umfeld ausreichend anzupassen.

    Glücklicherweise hat Thilo Sarrazin in seinem Buch genügend Angriffspunkte geliefert, damit in der Öffentlichkeit die Kernaussage seines Buches (ich habe es gelesen) erst gar nicht zur Sprache kommt.

    Ich selbst stelle mir schon seit vielen Jahren eine Frage:
    Warum kann ich in Deutschland jede Unterstützung erhalten und muss dafür nichts tun? Oder anders gefragt: Warum wird meine Unterstützung nicht gekürzt oder ganz gestrichen, wenn ich nachweislich Auflagen, Anforderungen, Angebote, etc. nicht erfülle.
    Wenn ich in Deutschland nur falsch parke muss ich dafür bezahlen. Wenn ich nicht rechtzeitig Steuern bezahle, muss ich Säumnisszuschlag zahlen,etc. (Liste lässt sich beliebig fortsetzen)

    Wenn ich aber hartnäckig weder die Landessprache lerne noch mir Arbeit suche oder jedes Arbeitsangebot verweigere. Wenn jede Weiterbildung oder Ausbildung zum Scheitern verurteilt ist oder gar nicht erst angetreten wird, weil mir entweder die schulische Ausbildung oder die Kenntnisse der Landessprache fehlt. Wenn ich bereits in der Schule hartnäckig die regelmäßige Teilnahme am Unterricht verweigere… (auch hier lässt sich die Liste beliebig fortsetzen)

    WARUM WIRD DANN MEIN MANGELNDER PERSÖNLICHER EINSATZ FÜR MEINE ZUKUNFT, MEINE FAMILIE, MEIN LAND
    NICHT ENTSPRECHEND GEWÜRDIGT ???

    WARUM ERHALTE ICH TROTZDEM NOCH DEN VOLLEN SATZ AN FINANZIELLER UNTERSTÜTZUNG, KRANKENVERSORGUNG, RENTE??

    Das ist für mich die Kernaussage des Buches. Und das ist die Frage die nicht nur mich, sondern viele beschäftigt, die jeden Tag dafür arbeiten, das immer mehr, ungestraft immer weniger tun !!!!

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  2. E-Mail an Diethard Tautz:

    Herr Tautz,

    da der VBIO in der Pressemitteilung vom 2.9.2010 („Thilo Sarrazin hat grundlegende genetische Zusammenhänge falsch verstanden“) offenbar nicht in der Lage war, die Thesen Thilo Sarrazins zu benennen, die angeblich jeglicher wissenschaftlicher Grundlage entbehren, muß man davon ausgehen, daß Sie unter anderem auf die vielzitierte Aussage in der „Welt am Sonntag“ anspielen, in der Thilo Sarrazin konstatierte: „Alle Juden teilen ein bestimmtes Gen, Basken haben bestimmte Gene.“ Wie kommt Ihr Verein auf die Idee zu behaupten, die Thesen Sarrazins „seien nicht mit den modernen Erkenntnissen zur Evolutionsbiologie des Menschen vereinbar“, wenn einige Zeilen weiter unten folgendes zugegeben wird: „Darüber hinaus gibt es aber tatsächlich einige wenige funktionale Genregionen in denen Menschengruppen sich unterscheiden.“ (Interpunktionsfehler im Original)?

    Übrigens: Im Spiegel (vom 6.9.2010) erklären Sie, daß „die genetische Ausstattung aller Menschen auf eine Gründerpopulation von rund 10.000 Individuen zurückgeht“, während in dieser Pressemitteilung von „weniger als 50.000 Individuen“ gesprochen wird. Weiter behaupten Sie, „alle Gene des Menschen gab es bereits in dieser Population“, wohingegen die Pressemitteilung von „praktisch allen Genen“ spricht, d.h. NICHT allen. Eine intensivere Befassung mit dieser Pressemitteilung verbietet sich aufgrund der o.g. Ungenauigkeiten und Ungereimtheiten. Ich hoffe, daß diese Arbeitsweise nicht Ihr Verständnis von Wissenschaftlichkeit widerspiegelt. Der VBIO sollte sich zunächst darauf beschränken, einen konsistenten Standpunkt zu erarbeiten, bevor er sich an die Öffentlichkeit wendet und versucht, nicht näher genannte Thesen zu diskreditieren.

    Diese Pressemitteilung ist nicht nur orthographisch eine Blamage.

    Nico Werlein

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  3. @rhenus:

    Es spricht gar nix gegen das selber lesen. Ganz im Gegenteil. Mein Beitrag ging nur um Deine Äußerung

    Dass in Deutschland wieder jemand wegen eines unbekannten – aber scheinbar unbequemen – Buches – aus dem Dienst entfernt wird, hätte ich mir im Nachkriegsdeutschland nicht mehr vorstellen können

    Fakt ist, dass Sarrazin mit eigenen Behauptungen aus seinem Buch konfrontiert wird (und die hat er meines Wissens auch nie in Abrede gestellt). Und die wissenschaftlichen Belege, mit denen er diese Behauptungen ‚bewiesen‘ hat, sind offensichtlich falsch, wie nicht nur hier mehrfach dargelegt worden ist.

    Ich bin im Gegensatz zu Klaus von Dohnanyi (den ich im übrigen sehr schätze) kein Jurist. Sollte es zu einem Rausschmiss kommen und dieser von einem Gericht kassiert werden, dann ist es so und dann ist das auch gut so. Aber das alles, insbesondere die Diskussion, die er entfacht hat, zeigt doch mehr als deutlich, dass es im Fall S gar nicht um Zensur geht! Man sollte sich mal den Spaß machen und die Seiten zählen, die er in Print- wie in Onlinemedien gewidmet bekommen hat. Oder die Sendeminuten. Er hat eine Diskussion entfacht, die alles andere als unter der Decke gehalten wird, ja auch nicht gehalten werden kann. Wo ist da also Zensur?

    Um den Kreis zu meinem Beitrag zu schließen: Er hat gerade mit seinem Umgang mit Belegen für seine doch ziemlich kontroversen Behauptungen definitiv nicht dem Ansehen der Bundesbank genutzt. Und das nicht zum ersten Mal. Er ist als Vorstandsmitglied nun mal einer ihrer Repräsentanten, und seine Äußerungen fallen auch auf diese zurück. Ob diese Regelung in seinem Arbeitsvertrag Recht und Gesetz entspricht (nach meinem Dafürhalten tut sie das) und ob sein Verhalten eine Kündigung rechtfertigt werden ggf Gericht entscheiden. Dafür leben wir in einem Rechtsstaat.

    Gruß

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  4. @skepsis

    ….was spricht eigentlich gegen selber lesen ? …. eigenes Quellenstudium? …..eigene Reflexion?

    Der Hamburger Schriftsteller Ralf Giordano mahnt gerade das an….

    http://www.radiohamburg.de/Hamburg/Nachrichten/2010/September/Die-Debatte-um-Thilo-Sarrazin-Immer-mehr-Unterstuetzer

    Sollte Herr Dr. Sarrazin wegen seiner Meinungsäußerung wirklich gefeuert werden…ist der ex Bürgermeister Hamburgs und Jurist Klaus von Dohnanyi auf den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg gespannt….

    „Im Falle eines Rausschmisses droht ein Prozess vor dem Bundesverfassungsgericht oder dem Europäischen Menschenrechtsgerichtshof. Ob der an Bundesbank (und Bundespräsident) so ganz ohne Beschädigung vorübergehen würde?“

    …..wohl kaum „amusing“ würde die königliche Familie in England kommentieren 😉

    http://www.sueddeutsche.de/politik/debatte-um-thilo-sarrazin-feigheit-vor-dem-wort-1.996129

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  5. @rhenus:

    Wenn die allgemeine Berichterstattung stimmt (siehe z.B. im Spiegel, auch wenn der mir selbst ziemlich auf die Nerven geht) hat Sarrazin ganz offensichtlich gegen sein im Arbeitsvertrag festgelegten Grundsätze

    sich jederzeit in einer Weise zu verhalten, die das Ansehen der Deutschen Bundesbank und das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Deutsche Bundesbank aufrechterhält und fördert.

    (Quelle s.o.) verstoßen.

    Insbesondere ist das ja, seitdem er bei der Bundesbank ist, ja nicht das erste Mal: Er hat sich ja schon mit seinem Interview in den Lettre International sehr polarisierend in die selbe Richtung geäußert. Als Repräsentant der Bundesbank, die mit internationalen Organisationen zu tun hat, sind solche Äußerungen nicht machbar.

    Sarrazin hat eine nette Karriere hinter sich und spätestens als Finanzsenator von Berlin sich mehr als einmal mit sehr strittigen Thesen ins Rampenlicht gebracht. Seiner Karriere hat es nicht geschadet. Sarrazin ist kein Opfer der Zensur, sondern ein Opfer seines Drangs nach Rampenlicht. Für mich sind seine Äußerungen nicht Anstoß der Diskussion, sondern gezielte Provokationen, mit denen der gute Mann in die Zeitungen kommen will (wobei diese sich ja auch mehr als lächerlich machen mit ihrer Strategie der doppelten Auflagenerhöhung: Zuerst Vorabdrucke, entsprechend reißerisch aufgemacht, abdrucken, um dann geschlossen auf ihn einzuschlagen. Naja, ist für mich eine nachträgliche Bestätigung, dass es richtig war, mein Spiegel-Abo zu kündigen).

    Gruß

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  6. Ich denke nützlich für die Diskussion ist es alle mal. Ich halte es auch für wichtig das eine wissenschaftliche Institution der Gesellschaft mitteilt was gerade Stand der Forschung ist. Auf diese Autorität kann man sich dann Berufen.

    Sie hätten Sarrazin garnicht erwähnen sollen. Das geht schon wieder in Politik und macht es eigentlich notwendig Zitate und Belege von ihm anzuführen.

    Gut wäre ein allgemeiner Leitsatz, in dem klargestellt wird das es auf Grund der gesellschaftlichen Debatte notwendig ist die biologischen Fakten zu benennen und den Rest den Journalisten zu überlassen.

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  7. @Björn W.
    Nun inhaltlich falsch ist die Stellungnahme sicher nicht, aber ist sie damit auch nützlich?

    Ich weiß es nicht, weil die Argumentation versäumt den Kontext zu benennen. So ohne konkreten Bezug in die Diskussion geworfen, entsteht eher den Eindruck eines Strohmann-Argumentes.

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  8. Angeblich sei inzwischen die 7. Auflage des Buches „Deutschland schafft sich ab“ von Herrn Dr. Sarrazin im Druck und immer noch mißlingt ein Kauf…. ‚Deutschland scheint mal wieder mit den Füßen abzustimmen…

    …um wirklich mitzureden müßte man das Buch doch wohl gelesen haben………

    Der ex Bürgermeister der HH und das SPD Mitglied Klaus von Dohnanyi hat eins gelesen und zitiert in der SZ aus dem Buch.

    http://www.sueddeutsche.de/politik/debatte-um-thilo-sarrazin-feigheit-vor-dem-wort-1.996129

    Dass in Deutschland wieder jemand wegen eines unbekannten – aber scheinbar unbequemen – Buches – aus dem Dienst entfernt wird, hätte ich mir im Nachkriegsdeutschland nicht mehr vorstellen können…aber wir scheinen in die geschichtliche deutsche Normalität zurückzufallen…..Der Rheinländer Heinrich Heine kommt in den Sinn weil er den zackigen Preussen nur aus Paris einen Spiegel vorhalten durfte.

    Im Bad Godesberger kleinen Theater läuft „Das Leben des Galileo“ von Berthold Brecht, termingenau mit dem öffentlichen Spektakel um den geheimen Bestseller des Dr. Sarrazin. Abschwören musste Galileo damals…..

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  9. Ich finde den Text gelungen. Der Fachverband gibt kurz den derzeitigen Stand ihres Faches bekannt.

    Redlich in dem sie nicht verschweigen, dass das fragwürdige Konzept IQ teils von genetischen Manifestationen ab hängt, es trotzdem keinen „Volks-IQ“geben kann.

    Genau so das es keine menschlichen Rassen gibt, das die unterschiede zwischen den geografischen Gruppen die 5 mal kleiner sind fast nie Gene sind bis auf wenige ausnahmen sonder Sequenzen ohne codierende Funktion.

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  10. Hier steht eine Zusammenfasung mit Links zur wissenschaftlichen Intelligenzforschung:

    „Intelligenz ist – zu einem beachtlichen Anteil – erblich!“

    herbstgedicht.wordpress.com/2010/09/01/intelligenz-ist-erblich/

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  11. Genau das würde mich auch interessieren. WELCHE Thesen sind denn gemeint? Ist es denn soo schwer, dass hier wissenschaftlich (also mit Nennung der genauen Quelle) anzugehen? SO kann ich das auch nur als Alibi-Statement abtun.

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  12. „…Die genetischen Thesen von Herrn Sarrazin sind nicht mit den modernen Erkenntnissen zur Evolutionsbiologie des Menschen vereinbar…“

    Aha! Welche Thesen denn? Es wäre vielleicht interessant gewesen, zu erfahren, was hier eigentlich widerlegt werden sollte. Seltsame Art von Wissenschaft…
    Oder hatte man nur Angst um öffentliche Forschungsgelder?

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    1. In Anbetracht das über 30.000 Biologen, ich sag das mal allgemein so, im VBiO organisiert sind, ist diese Presseerklärung, übrigens schon vom 02.09.2010, eine mehr als schwache Leistung. Die Medien haben ja die Presseerklärung so auch nicht angenommen und gebracht.
      Bleibt die Frage an den VBiO, steht mir „DOOF“ auf der Stirn geschrieben?

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