P. Robertson: Es gab eine Zeit, vor der Bibel – Young Earth Creationists are wrong


Pat Robertson, umstrittener Fernsehprediger aus den USA und Gastgeber der Sendung „700 Club“ im Christian Broadcasting Network versetzte in der letzten Sendung seine Zuschauer in Angst und Schrecken. Er räumte die Idee der Jungen Erde Kreationisten aus, dass die Erde ca. 6000 Jahre alt sei. Das sei von den biblischen Kreationisten zwar lieb gemeint, man sollte aber nicht als Christ die wissenschaftlichen Beweise dafür vertuschen, dass die Erde viel älter sei.

Dieses Eingeständnis kommt von einem Mann, der die Schwulenbewegung in den USA für Erdbeben, Tornados und Meteoriten-Einschläge verantwortlich macht. Ein richtiger evangelikaler Hassprediger also. Für den Homosexuelle Anhänger Adolf Hitlers sind und die er den Satanisten zurechnet. Der Feminismus ermutige Frauen ihre Ehemänner zu verlassen, ihre Kinder zu töten, den Kapitalismus zu zerstören und lesbisch zu werden.

Ausgangspunkt für die unglaubliche Entgleisung des Predigers war eine Anfrage, einer Zuschauerin an ihn, deren grösste Angst es ist, im Königreich Gottes nicht ihren Ehemann und die Kinder dabei zu haben, weil die Bibel nicht die Existenz der Dinosaurier erklären kann. Und die Kinder genau diese Frage geklärt haben wollen.

Robertson antwortet: „Schauen Sie und ich weiß, dass die Menschen versuchen werden mich dafür zu lynchen. Bishop [James] Ussher war nicht vom Herrn inspiriert als er sagte, dass alles nur 6000 Jahre gedauert habe. So einfach ist das nicht. Wir haben die Radiocarbon-Datierung und können in der Zeit zurückgehen und die versammelten Dinosaurier wurden zu ihrer Zeit in Dakota eingefroren. Sie sind da draussen.  Es gab also eine Zeit, als diese riesigen Reptilien auf der Erde waren und es war die Zeit vor der Bibel. Versuchen sie nicht diese 6000 Jahre zu decken. Das ist nicht die Bibel.“

Er fuhr fort: „Wenn wir die Wissenschaft bekämpfen werden wir unsere Kinder verlieren. Wir müssen ihnen erzählen wie es war.“

Die Konsequenzen der Aussage dürften in den USA beachtlich sein. Indirekt bestätigt Robertson die Evolutionstheorie, den evangelikalen Kreationisten dürfte das sauer aufstossen. Ken Ham, der Betreiber des Kreationismus-Museums in Kentucky wird sich mit Sicherheit zu dem Gesagten äußern, Sitzen doch dort, Adam und Eva auf einer Wiese und nebenan grast friedlich ein T-Rex, zu dieser Zeit Pflanzenfresser, erst mit dem Sündenfall wurde er zum Fleischfresser. Nach Robertson ist das ganze Museum bullshit. Na denn, warten wir auf den Aufschrei.

2 Comments

  1. Es ist wahrlich eine epochale „Entgleisung“ eines krassen Kreationisten, der dem katholischen Bischof rückwirkend 1640 n.C. jegliche göttliche Authorität abspricht und ihn damit zu einem Phantasten mit religiösem Wahn dedradiert – ein Heiliger weniger

    Kreationismus hat noch nie wissenschaftliche Erkenntnis geschaffen, man negiert jegliche Wissenschaft als unbiblisch. Texte des creation-research oder des intelligent-design wurden noch nie wissenschaftlich publiziert (peer-review), wie G.W. Gilchrist der Universität Washington in über 100.000 Artikeln feststellt. Barbara Forrest der Southeastern-Louisiana-University und Lawrence M. Krauss der Case-Western-Reserve-University bestätigen dies.

    Es ist wohl die Fazination heutiger Kids mit den Dinos, ein Bedarf der immer aufs Neue durch das Fernsehen befriedigt wird. Mit jeder Sendung und jedem Kommentar werden dabei Fakten transportiert, welche die biblischen Mythen zur reinen Witznummer machen. Ohne kindlichen Nachwuchs ist jede Religion in wenigen Jahrzehnten ausgestorben, daran kann auch ein Erz-Kreationist nicht vorbei.

    Die religiösen Mythen spiegeln überdeutlich das Unwissen der schreibenden Evangelisten wieder, sie enthalten kaum reale Orte, Handlungen und Personen, alles ist göttliche Deutung ganz natürlicher Vorgänge. Diese Vorgänge werden als Plan von himmlischen Zombies der Römer, Griechen, Ägyptern, Asiaten, Amerikanern, Nordeuropäern usw. ausgelegt.

    Kreationstische Beweise zur jungen Erde (YEC) wie Verlust von Sonnenmaterie, kosmischer Staub, Lavamassen, Mondabstand, Linksdrehung von Monden, Saturnringe, Ausdehnung von Sternenhaufen, Auskühlung, Magnetismus, Helium in der Atmosphäre, Mineralgehalt der Meere usw. sind alle als Spinnereien widerlegt. Kreationistische Argumente extrapolieren die Daten weniger Hundert Jahre auf eine Zeit von Mio. oder Milliarden Jahre, statistischer Humbug.

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