Esoterik-Management für den höheren Profit


CORBIS
Was haben Führungskräfte in Pferdeställen verloren, Mitarbeiter in Psychoseminaren und Hobby-Therapeuten in Unternehmen? Rein gar nichts, zürnt Personalmanager Viktor Lau. Im Interview warnt er vor Management-Esoterik und gefährlichem Halbwissen von Coaches.

KarriereSpiegel

KarriereSPIEGEL: In Ihrem „Schwarzbuch Personalentwicklung“ werfen Sie Personalmanagern vor, häufig mit irrationalen und esoterischen Methoden zu arbeiten. Ist das wirklich so verbreitet?

Lau: In den fast 20 Jahren, in denen ich im Bereich Weiterbildung und Personalentwicklung bei verschiedenen Unternehmen tätig bin, habe ich schon viel Absonderliches erlebt. So ließ eine Bank Führungskräfte mit Schwertwalen trainieren, sattelte dann aber buchstäblich auf Pferde um und setzt heute auf Lamas. Eine Unternehmensberatung schickte neue Mitarbeiter erst einmal verpflichtend zu einem fragwürdigen Psychoseminar am österreichischen Mondsee, und viele Unternehmen rekrutieren ihre neuen Mitarbeiter auf der Basis abwegiger Typologien. Da hat sich längst eine unheilvolle Managementesoterik mit obskuren Angeboten ausgebreitet. Für mich ist das ein Verstoß gegen die Prinzipien der aufgeklärten Moderne.

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