„Das ist nicht Deutschland, Exzellenz“: Eklat um deutschen Botschafter in Pakistan


Emilie Böhm | Overton

Der deutsche Botschafter Alfred Giannas verliert die Fassung. Screenshot aus dem YouTube-Video von Arab News

Bringt Deutschland seinen Gesandten keine diplomatischen Gepflogenheiten bei, bevor diese in anderen Staaten eingesetzt werden? Diese Frage stellt man sich gerade in Pakistan, nachdem am vergangenen Samstag die Teilnehmer einer Menschenrechtskonferenz in Lahore, darunter viele Journalisten, Anwälte, Richter und Menschenrechtsaktivisten, Zeuge wurden, wie der Botschafter Deutschlands Alfred Grannas die Beherrschung verlor.

Die jährlich stattfindende Menschenrechtskonferenz, die benannt ist nach der pakistanischen Menschenrechtsaktivistin Asma Jahangir, tagte in diesem Jahr zum Thema „Der Schutz von Bürgerrechten in Süd-Asien“. Als Botschafter Alfred Grannas ans Rednerpult trat und zu seiner Rede über die Bewahrung von Bürgerrechten ansetzte, wurde er plötzlich von einem jungen pakistanischen Menschenrechtsaktivisten mit Namen Ali Abdullah Khan unterbrochen:

„Entschuldigen Sie, Herr Botschafter,“ rief der junge Student ohne Mikrophon mit lauter Stimme vom hinteren Teil des Saales, „ich bin schockiert über Ihre Unverfrorenheit, hier zu sein, um über Bürgerrechte zu sprechen, während Ihr Land brutal Menschen misshandelt, die sich für die Rechte der Palästinenser aussprechen.“

„Wenn Sie schreien wollen“, schrie daraufhin Seine Exzellenz ins Mikrophon, während er mit seinem Zeigefinger erst auf den jungen Mann, dann in Richtung Saalausgang deutete, „gehen Sie raus, da können Sie schreien, schreien ist keine Diskussion.“ Der Student und seine Mitstreiter wurden schließlich unter lautem Protest aus dem Saal entfernt.

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