Priesteraufstand: Damit auch in der Kirche die Mauer fällt


Noch hält sich Pfarrer Schüller im Schoß der Kirche. Foto: dapd

Er spricht ruhig mit kräftiger, klarer Stimme, sein Publikum wie in einer großen Familie duzend, erst über die kleinen Dinge des Alltags: über die Orgelsanierung, die letzte Wallfahrt und die Renovierung des Pfarrhauses. Er gedenkt der Verstorbenen und lädt zum Pfarrcafè ein. Doch bei der Bibellesung und Predigt ist Schüller plötzlich mitten in seinem Zentralthema, dem Kampf seiner Pfarrerinitiative. Ihr „Aufruf zum Ungehorsam“ hat binnen eines Jahres allein in Österreich rund 400 Priester auf die Barrikaden getrieben und die Kirchenhierarchie alarmiert.

Von Michael TrauthigStuttgarter Zeitung

Schüller spricht aus dem Markusevangelium. Jesus schickt dort seine Jünger aus, das Evangelium weiterzusagen. Der Herr habe die Apostel aufgefordert, auf ihrem Weg nichts mitzunehmen, sagt der Pfarrer. So solle auch die Kirche ihr „geistiges Übergepäck“ abstreifen: „Gebräuche, Riten, Gesetze, die man erklären muss, so dass man zum Eigentlichen gar nicht mehr kommt“, gehörten weg. Privilegien, Reichtümer und Strukturen müssten auf den Prüfstand, damit die Christen wieder überzeugender auftreten könnten.

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1 Comments

  1. Der neue Großinquisitor Müller wird jeden aufmüpfigen Priester schnell zum schweigen bringen, bleibt dem armen Sünder als Alternative nur die Arbeitslosikeit bzw. der Job als Parkplatzwächter oder Müllwerker

    Durch Drohung und Terror mittels Dämonen, Verdammnis und ewige Höllenpein sichert sich der religiöse Humbug in Kirchen und Sekten die zahlenden Idioten und belegt so fundamentale Zweifel am absolut wahren Glauben.
    „Wer nicht die unfehlbaren Inhalte des christlichen Glaubens ohne Zweifel, ohne Kritik und Vorbehalte annimmt, der–Drohung, Drohung, Drohung“.

    Die Oberhirten verstoßen ständig gegen die gepredigte Moral und Ethik, sie morden, rauben, fälschen, missbrauchen, saufen, huren, zocken und bedrohen ihre Elite mit „Rauswurf“ bei Entzug der Privilegien oder gar „Steinigung“. Religionen und Diktaturen als paranoide Zwangssysteme überleben nur indem sie Kritik und Abweichler unterdrücken oder ausrotten.

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