Bankkonto: Ihren Taufschein bitte!


Quelle: http://www.revo.org

Geld und Kirchen, Kapital und Pfaffen, der Tanz ums Goldene Kalb, jahrein, jahraus. Offiziell gilt für Deutschland die Trennung von Staat und Kirche. Beim Geld hat sich der deutsche Staat zum Erfüllungsgehilfen der Schwarzröcke gemacht. Die Trennung von Staat und Kirche quasi ad absurdum geführt. Ohne Not gibt eine ganze Gesellschaft den Steuerbüttel. Anderen Ortes lebt die Kirche von den Spenden ihrer Mitglieder, und bekommt Subventionen vom Staat, die in meinen Augen auch schon sehr fragwürdig scheinen.
Die Symbiose von Staat und Kirche ist ein ertragreiches System; für die Kirche. Staatliche Finanzämter stellen die Kirchensteuerpflicht fest und der Betroffene bekommt die Steuer entsprechend berechnet und abgezogen. Der Aufwand für die Kirchen ist gering, verwaltungstechnisch liegen die Kosten und eine ganze Infrastruktur auf Seiten des Bundes und der Länder.
Zur Verteidigung ihrerselbst drohen die Pfaffen gern mit dem Knüppel des Sozialsystems, welches ohne entsprechende Steuern kollabieren würde. Dabei verwenden sie gerade mal 10% des Steueraufkommens im kircheneigenen Sozialsystem.
Glaubt man dem Präsidenten der bayrischen Volks-und Raiffeisenbanken, Stephan Götzl, steht neues Ungemach für die Gotteskinder ins Haus. So plane die Bundesregierung, die Kirchensteuerpflicht jedes Bankkunden durch die Bank feststellen zu lassen, um die Kirchensteuer bei Finanzerträgen direkt abführen zu können. Kann mir eigentlich egal sein, als Ungetauften interessiert mich die pfäffische Gier nur indirekt, wenn das Wörtchen wenn nicht wär.
Die Banken wären demnach gezwungen, die Kirchensteuerpflicht ihrer Kunden beim Bundeszentralamt für Steuern abzufragen. Und egal, ob nun einer der Kirchen zugehörig ist oder nicht. Die Steuerpflicht müsste festgestellt werden, im positiven Sinne, ja Kunde muss Kirchensteuer auf Finanzerträge zahlen, oder negativ, Kunde gehört nicht zu einer Religionsgemeinschaft. Der Regierung scheint das Recht auf informationelle Selbstbestimmung völlig egal zu sein. Für Geld werden elementare Grundrechte schlichtweg in den Boden gestampft.

Stephan Götzl

Es ist nicht akzeptabel, dass Banken in Zukunft mit der Kirchensteuerpflicht Daten erheben müssen, die der Kunde, aus welchen Gründen auch immer, seinem Kreditinstitut nicht mitteilen möchte.

Die den Banken dabei entstehenden Kosten sind insofern interessant, als das diese eben dem Kunden aufs Auge gedrückt werden. Ein Geschmäckle ist auch, dass Privatfirmen und Banken sind als solche zu verstehen, mal so nebenbei zum Steuerbüttel gemacht werden. Ähnliches findet ja schon bei Arbeitgebern statt. Sollte das von Herrn Götzl skizzierte Szenario zutreffend sein darf man getrost sagen, dass schwarz-gelbe Idiotie fröhliche Urständ im Lande feiert.

Genossenschaftsverband Bayern