Das Drama des deutschen Atheismus


Von Ralf Biebelerchristentum.suite101.de

Die atheistische Elite ist zu intellektuell. Verstanden werden ihre Botschaften nur von Gleichgesinnten. Einfachheit und Prägnanz – das fehlt dem Atheismus.

In Deutschland spielt Religion im täglichen Leben vieler Bundesbürger keine besondere Rolle. Dies mag seltsam erscheinen, da Religion in den Medien präsenter denn je ist. Selbstmörderische Islam-Anhänger, Kirchenvertreter, die in Talkshows Moralapostel sind oder das Wort zum Sonntag im Öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Achten Sie auf die Präsenz von Religion in deutschen Medien, dann könnte man meinen, in einem religiösen Land zu leben. Denn eine Stimme geht unter bei allem, was in Deutschland im Fernsehen läuft, in der Tageszeitung gedruckt oder online publiziert ist – eine atheistische Stimme.
Geht es um Moral, so ist ein Kirchenvertreter gefragt. Geht es um Gleichberechtigung, so redet die Kirche mit. Geht es um Verständnis – die Kirche spricht ganz vorn mit. Sämtliche Themen, die heute von Kirchenvertretern in den Medien kommentiert werden, könnten genauso gut von einem Nicht-Kirchenvertreter besprochen werden. Jemand, der nicht an Gott glaubt. Jemand, der Wissenschaft den Vortritt lässt. Ein Agnostiker oder Atheist.

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34 Comments

  1. Die angebliche „Atheistische Elite“ ist nicht zu intelektuell, sie ist pseudointelektuell, jedenfalls was die Private „Jordano Bruno Stiftung“ betrifft. Das kommt vom ideologiekritischen Ansatz, der nun mal nicht ohne sich selbst negierende Schachtelsätze auskommt und von normalen Menschen gar nicht verstanden werden kann weil sie nichts aussagen.

    Bei rechtsaußen Stammtischen hat man mit primitiven Thesen auch sehr wohl die Lufthoheit und bei dem Wettbewerb: „Deutschland sucht den Superhetzer“ (DSDS) liegen die wenigen stimmberechtigten Angestellten der GBS weit vorne.
    http://dontyoubelievethehype.com/2010/09/neues-vom-hetzer-ralph-giordano/#comment-5052

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  2. So gut wie alle, die Bücher gegen Gott geschrieben haben oder sonstiges… wisst ihr was die am Sterbebett gesagt haben zu 99%?

    „Bitte, bitte verbrennt alle meine Werke, das war der größte Fehler nicht zu glauben“

    Sowas kann man über die Berühmtesten Leute lesen..
    Und was machen die Treuen anhänger? Sie lassen die Werke am leben weil sie sich einreden dass die Leute am sterbebett nicht wissen was sie reden…

    Der Teufel ist schlau… er will uns die Zeit klauen damit wir nicht über Gott nachdenken können oder wollen…
    Familien leben sich auseinander… Kinder schlagen ihre Eltern… Eltern zeigen ihre Kinder an….
    vorm Fernsehen essen… kaum noch reden… spielen… ds, gameboy. x-box, PC, PSP, Wii usw usw. und was es noch alles gibt.. die Zeit ist knapp geworden für den Teufel denn die Rückkehr ist bald…
    und jetzt erst recht.. was erwartet ihr? Das Gott sich zu erkennen gibt? Er hat es nicht nötig

    ER IST DER HERRSCHER der WELT !

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  3. Ob es Gott gibt oder nicht…
    Ich bin nicht unbedingt gläubig aber bin gut in religion geschult…
    ihr glaubt also dass Affen sich in Menschen über Jahrmillionen gewandelt haben? Ein Meteor fällt vom Himmel, und plötzlich entstehen Berge? Leben? Pflanzen?
    ist doch irgendwie lächerlich…
    Da glaube ich lieber an einen Plan, alles ist zu perfekt in der Natur, von Pflanzen zu den Tieren, Wetter, usw. dass es durch einen „Urknall“ entstanden sein könnte… Alles vermutungen und kein einzigen beweis…

    Ob es ihn gibt oder nicht, ob Kinder von Hunden zerfleischt werden liegt am halter und Hund und nicht an Gott, falsche Ort zur falschen Zeit nenne ich sowas…
    Gott ist allmächtig und hat die Macht zu allem, schonmal „Bruce Allmächtig“ oder den folgeteil gesehen?“ so kann ich es mir zb. vorstellen…
    Gott beschützt Menschen die an ihn glauben „und ihn anbeten“ würde ein König sein Volk Lieben wenn es ihm undankbar ist? Er würde sie alle abschlachten oder ein exempel statuieren…
    Gott hingegen vergibt und liebt uns Menschen.

    Gott hat uns Menschen den „eigenen Willen“ gegeben damit wir „SELBST“ entscheiden können was wir machen.
    Ob wir an Gott glauben wollen oder an den Urknall oder sonstige dinge…
    Also wenn ein Kind zerfleischt wurde, würde ich mir mal Gedanken machen ob mich vielleicht Gott bestrafen will? Vielleicht wäre aus dem Kind ja ein 2Hitler geworden! Vielleicht auch einfach nur falscher Ort, falsche Zeit.
    Man weiß es nicht ! In der Bibel steht auch das die Wege des Herrn unergründlich sind und so ein „Mensch“ würde sich niemals was darunter vorstellen können, unsere Gedanken sind begrenzt oder wie würdest du die
    „EWIGKEIT“ beschreiben?
    wie du schon fragst, was wird man im Himmel tun?

    Genauso Erdbeben oder andere schreckliche Katastrophen, ich wette das mindestens 3/4 aller Katastophen vom Menschen ausgehen, durch verschmutzung, Waffentests, Bohrungen, Experimente mit Elektromagnetischen Wellen, Atombomben tests von früher, Öl im Meer Katastrophen, Bakterien, Viren, rumhuren(krankheiten) Kriege, Ozonschicht, usw. usw.

    Wir werden dumm gehalten von den Medien, sonst würde doch hier die Anarchie ausbrechen wenn jeder Bürger die Wahrheit kennen würde…
    Ich sage nur World trade Center… 2rießen Türme die „in sich“ einstürzen und kaum schaden an nebenstehende Gebäude machen… Wochenlang Etagen geschlossen wegen irgendwelchen arbeiten…

    Weißt du was aus den Leuten würde wenn sie überlebten? Vielleicht geht es ihnen jetzt viel besser da wo sie sind?!

    Nichtchristen haben den einzigen Nachteil da sie nicht mit dem Schöpfer reden, damit meine ich jetzt nicht wie du und er am Telefon, sondern über weitaus komplexeren Sachen.

    Wer kennt nicht dieses gebet, Gott wenn es dich gibt und du mir jetzt hilfst… werde ich an dich glauben… kaum ist die Gefahr oder was auch immer vorbei.. hat man Gott ganz schnell vergessen.. hast du mal versucht nach der Bibel mit Gott zu leben?

    Les mal die Offenbarung, da steht drin dass sich die Katastrophen häufen werden! Krankheiten werden ausbrechen usw usw. ist schon alles seit langem geplant…

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  4. Hauptproblem ist eher die mangelnde Statistik. Triff einen Katholiken und frage ihn, ob

    1) er glaubt dass sich die Oblate in SEIN Fleisch verwandelt

    2) er glaubt, dass es IHN gibt während gleichzeitig Kampfhunde Kleinkinder zerfleischen, Erdbeben tausende töten und 800 Millionen Menschen auf der Welt keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben

    3) er glaubt, dass 3=1 ist (ER, der Heilige Geist und Jesus)

    4) er glaubt, dass Nicht-Christen irgendwelche Nachteile haben? Hier und jetzt oder im Jenseits? Auch die türkische Mitschülerin meiner Kinder??

    5) ob er wirklich glaubt, dass er nach seinem Tod in „den Himmel“ kommt? Was macht „er“ dann??

    Soweit ich das beurteilen kann – und ich habe es schon oft ausprobiert – gibt es praktisch keine Christen mehr in unserem Land. Dafür sehr viele, die „an irgendein höheres Wesen“ glauben…

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  5. Religionsfreiheit hat noch mehr Freiheiten zu bieten.

    Wie wäre es mal mit Aufrichtigkeit?
    unterwerfung unter das Dogma jedenfalls macht dies schier unmöglich.

    Dabei mögen Menschen das, wenn sie nicht etwas anderes sagen müssen, als sie denken oder fühlen.

    Die Freiheit, man selbst zu sein, nicht jemand anderer werden zu müssen…
    Die Freiheit, sich seine soziale Gruppe selbst zu wählen (nicht nach der Obrigkeit festgelegt zu werden)…
    Die Freiheit, seine eigenen Rituale zu finden (kleine Kinder sind da sehr pfiffig drin, ohne religiöse Unterweisung nötig zu haben… da kommen die ganz von selbst drauf…)

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  6. YeRainbow

    glaubt wirklich irgendwer, einen echten Christen mit Argumenten zu überzeugen?

    Wer das glaubt, glaubt auch an den Klapperstorch!

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  7. Und noch eins. glaubt wirklich irgendwer, einen echten Christen mit Argumenten zu überzeugen?

    Wie will man einem Wundergläubigen klar machen, daß es keine Wunder gibt?
    einem Mystiker, daß alles normal erklärbar ist? Einem Hoffnungsvollen, daß diese Variante seiner Hoffnungen einfach Bullshit ist?

    Das halte ich schlicht für unmöglich, ganz gleich, wer da spricht. Solche Leute hören da nicht mal freiwillig zu, und wenn doch, dann nur das, was in ihren eigenen Kram paßt.
    Immunisierten kann man da nichts beibringen. In eine geballte Faust kann nicht mal Gott einen Apfel legen…. 😉

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  8. „Als Atheisten haben wir der gläubigen Welt zudem rein gar nichts Greifbares anzubieten. Kein Leben im Paradies, keine Auferstehung, einfach NICHTS, was als Lebenshilfe oder als Trostpflaster in unserer letzten Stunde dienen könnte.“

    1. Wozu ein Leben im Paradies? Das Jenseits nach dem „irdischen Jammertale“ ist doch nur so wertvoll, wenn das Leben einem gar nicht s bieten kann.
    Das ist auf feudalistischen Verhältnisse zu verstehen. Klar, daß der Leibeigene solche Versprechen braucht, um stillezuhalten. Und nicht aufzubegehren.
    2. lebenshilfe?
    nun, nennen wir es mal treffender „anscheinende Lebenshilfe“, eine Hilfe dem Anschein nach. Für mich hat das die Stellung der Flasche für den Säufer inne. Der sagt durchaus, daß er es braucht.
    3. Trostpflaster in der Letzten Stunde.
    Kann man drüber diskutieren. Wer sich aufs Paradies freut, wozu braucht der überhaupt ein Trostpflaster? Das scheint mir unlogisch….

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  9. @Argus7

    Deine Aussage:

    „Als Atheisten haben wir der gläubigen Welt zudem rein gar nichts Greifbares anzubieten. Kein Leben im Paradies, keine Auferstehung, einfach NICHTS, was als Lebenshilfe oder als Trostpflaster in unserer letzten Stunde dienen könnte.“

    klang mir einfach zu pessimistisch. Da finde ich nichts von dem Schmidt-Salomonischen positiven lebensbejahenden Humanismus, der sich als die bessere Alternative zur Religion versteht.
    Du klingst mir eher wie: „Eingenlicht wäre ich lieber religiös aber leider ist Religion eine Illusion und eine Lüge.“

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    1. @Argus7

      Von wegen nichts zu bieten, stimmt ja nicht. Freunschaften, Bildung, Kultur, Humor haben wir durchschnittlich MINDESTENS so gut drauf wie die Relianhänger. Schließlich haben wir gelernt, unser Leben (und nicht nur das berufliche) selbständig zu meistern und mit Sinn zu erfüllen. Religioten (nicht die Mehrzahl der Kirchenmitglieder zählen dazu!) hingegen sind geistig und emotional Abhängige, menschliche Herdentiere, die sich gängeln und melken lassen nach Belieben ihrer „Hirten“. Sekten- und a la USA auch Kirchen-Führer sind nicht zufällig oft reich.

      Der Hauptunterschied zwischen beiden Gruppen ist die Bildungs- und Existenzweise. Während Religionsfreie fast immer ausgeprägte Individualisten sind, findet man bei Kirchens überwiegend Anhänger kollektiver Lebensformen und Traditionalisten. Schon weil die Bedürfnisse so verschieden sind, haben sich beide Gruppen nicht viel zu sagen und zu bieten.

      Hunde und Katzen können im Allgemeinen nicht miteinander, im Einzelfall aber schon. Sogar bei Bienen gibt es beides: sogenannnte Solitär- oder Wildbienen (http://de.wikipedia.org/wiki/Wildbiene) und staatenbildende Bienenvölker, darunter harmlose Honigbienen und aggressive „Killerbienen“. Wie so ein Ameisen- oder Bienen-Exemplar leben zu müssen, total fremdbstimmt, wäre mir unerträglich.

      Vielleicht sollte man den Ideen und Projekten von Greg Epstein, dem Harvard Professor und Humanist Chaplain mehr Aufmerksamkeit schenken. http://harvardhumanist.org/about-us/chaplain/ Er möchte humanistische „Gemeinden“ gründen, die ein Zwischending dastellen und unsere aufgeklärten Ideen auch für bisherige Kirchenvasallen lebbar machen könnten.

      @Chaos
      Humanismus als bessere Alternative zur Religion ist gedanklich tatsächlich gut formuliert bei Schmidt-Salomon. Als Lebensform aber ist es noch wenig ausgestaltet und kaum attraktive Modelle verwirklicht. In Jena wurde vor rund 6 Wochen mal auf „sapere aude“s Website von einem „ökumensichen“ Festival der deutschen Säkularen Szene geträumt. Aber mangels Humanpower ließ sich das vorerst noch nicht organisieren. In der englischsprachigen Welt gibt es hingegen große Cons, wie man neidvoll auf YouTube sehen kann. In Kopenhagen ist nächstes Wochende ein großer Welt-Con. Atheist Alliance International 2010 Copenhagen Convention – http://atheistconvention.eu/

      Wann kriegen die lahmen Deutschsprachigen mal etwas derartiges auf die Beine?

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  10. @ chaos

    Wie denn, wo denn, was denn !? Ich soll auf religiöse Propaganda hereingefallen sein ? Da mußt du meinen Kommentar offenbar gründlich missverstanden haben. Ich kann mich mit allem, was Schmidt-Salomon sagt voll identifizieren. Ich fürchte nur, dass er mit seinen Argumenten einen verbohrten Religioten auch nicht erreichen kann. Dies und nichts anderes habe ich in meinem Kommentar zum Ausdruck gebracht. Es ist einfach schwierig, gegen emotional motivierte religiöse Argumente mit atheistischen Thesen anzukommen. Atheisten und Gottgläubige reden – ohne es zu erkennen – häufig aneinander vorbei. Das war ja auch der Grundtenor des Beitrag des Autors Ralf Biebeler.

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  11. @Argus7:
    Gerade Michael Schmidt-Salomon zeigt in seinen Büchern „Manifest des evolutionären Humanismus“ und „Jenseits von Gut und Böse“, wie man ein naturalistisches Weltbild mit positiven Inhalten füllen kann. Ich fürchte du bist da zu sehr auf religiöse Propaganda hereingefallen wenn du meinst, ein sinnerfülltes Leben ohne Religion sei nicht möglich. Es gibt da durchaus sehr viel versprechende Ansätze und die Verheißungen der Religionen sind bei näherer Betrachtung auch nicht so erstrebenswert, wie sie auf den ersten Blick erscheinen.

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  12. Mit seiner Kernaussage trifft der Autor den Nagel auf den Kopf ! Diese Diskussion beweist geradezu beispielhaft, wie Recht der Autor mit der These hat, dass Atheisten zu intelektuell argumentieren. Immer dann, wenn ich zum Beispiel Schmidt-Salomon in Talk-Shows zuhöre, wird mir bewußt, dass er mit seiner Art zu argumentieren, den Atheismus – so mein Empfinden – nicht überzeugend vermittelt und keinen Gottgläubigen von seiner Sicht der Dinge überzeugen kann. Obwohl ich es auch nicht besser könnte, war ich schon einige Male versucht, ihm helfend zur Seite zu stehen. (Es ist fraglich, ob mir an seiner Stelle bessere Argumente eingefallen wären !)

    Als Atheist fühle ich mich zudem in dieser von Religioten beherrschten Welt ziemlich allein gelassen. Feuerbach lebt nicht mehr und eine jederzeit ansprechbare atheistische Instanz ist weit und breit nicht in Sicht. Ich bin zwar durchaus in der Lage, die atheistische Seite in Einzelgesprächen einigermaßen kompetent zu vertreten. In einigen Fällen gelang es mir sogar, etliche Personen aus meinem Umfeld zu „bekehren“. Dies nach dem Motto der Missionare: Steter Tropfen höhlt den Stein ! Insgesamt ist die Welt aber immer noch so stark religiös geprägt, dass es aussichtslos erscheint, in den nächsten 500 oder gar 1000 Jahren eine Umkehr im Denken zu erreichen. Mit dem Begriff „Denken“ ist gleichzeitigt das entscheidende Stichwort gefallen ! Atheismus resultiert aus einen (Nach-)Denkprozeß, während Religion in der Tradition gewachsen und somit stark von Emotionen getragen und geprägt ist. Eigenständiges Denken ist da nicht gefordert und spielt bestenfalls eine untergeordnete Rolle. Als Gottgläubiger ist ja nicht das Denken, sondern der Glaube von mir gefordert.

    Als Atheisten haben wir der gläubigen Welt zudem rein gar nichts Greifbares anzubieten. Kein Leben im Paradies, keine Auferstehung, einfach NICHTS, was als Lebenshilfe oder als Trostpflaster in unserer letzten Stunde dienen könnte. Wir Atheisten müssen uns mit dem Wissen begnügen und trösten, dass wir keiner dieser dreisten Behauptungen und Lügen aufgesessen sind. Uns mag dieses Wissen als Trost genügen, den Gottgläubigen hingegen würde eine Illusion genommen, auf die sie nicht verzichten möchten.

    Ich habe auch keine Idee, wie dieses Dilemma gelöst werden könnte. Ein Appell an die menschliche Vernunft, verbunden mit der Aufforderung, das Denken an die Stelle des Glaubens zu setzen, dürfte an der Realität auch nichts ändern. Wie schon mehrfach in meinen Kommentaren erwähnt, bleibt als Quintessenz der Spruch: „Mundus vult decipi, ergo decipiatur !“ Aber das ist vermutlich eine zu akademische Feststellung, als dass sie von den Gottgläubigen als Wahrheit erkannt wird !

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  13. @jesusandyou

    Deine Schlussfolgerungen sind logisch falsch:

    Du schriebst:

    „Zum Bild: „Jesus ist ein Idiot“
    Wer das Bild aufstellt glaubt, dass
    1) Jesus existierte. Daher benutzt man „ist“ eine Form von sein. Das heißt dieser angebliche „Atheist“ glaubt doch?“

    Selbst wenn jemand von der Existenz des historischen Jesus ausgeht, heißt das nicht, dass er seine Lehren gutheißt oder gar an seine Göttlichkeit glaubt. Dies ist also kein Beleg für die Akzeptanz von Glaubensinhalten, wie du uns hier weismachen möchtest.

    Dein zweiter Fehler liegt in der Verwendung des Begriffs „glauben“. In der deutschen Sprache kann glauben leider zwei Dinge bedeuten: „aufgrund guter Gründe einer Überzeugung sein“ und „kritik- und bedingungslos an eine Sache glauben“. Atheisten tun im Idealfall ersteres, religiöse Menschen meist letzteres.
    Deine „Argumentation“ macht genau das, was ich weiter unten mit „Widersprüche in sprachlicher Unschärfe verstecken“ meine.

    2) Jesus heute noch heute wirkt. Daher benutzt man „ist“, nämlich Gegenwartsform.

    Das das „Phänomen“ Jesus einen großen Einfluss hat ist unbestreitbar. Das heißt aber auch nicht, dass Jesus damit real wäre oder seine Lehren richtig.

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  14. Und um eines klarzustellen, ich persönlich halte nix von Religiosität, auch wenn ich eine Vorstellung davon habe, wie Menschen dazu kommen.

    Dysfunktionales Denken ist niemals hilfreich.

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  15. mal zu diesem „Wir“.

    Stört bißchen?
    Trifft aber zu.
    WIR fressen die Erde kahl – auch wenn ich persönlich sowas gar nicht vorhabe, und alles in die Richtung unterlasse, wo möglich.
    WIR lassen zu daß es solche Fälle wie Jessica oder kevin gibt, falls sich noch wer erinnert, es gibt wesetnlich mehr solcher Fälle, sind nur nicht alle so bekannt.
    WIR sind nämlich unfähig, dagegen was zu tun.
    ich würde niemals sowas tun – aber ich trage die juristischen Grundlagen, die das erst möglich machen, mit. Gegen meinen Willen – das sit schnuppe.

    WIR sind alle mit dabei. Und, ja, wir verhalten uns wirklich wie 3jährige im Jumbojet.
    auch wenns mir nicht paßt. Die REalität zeigt es uns täglich.

    Erst wenn WIR das begreifen, kann man vielleicht etwas ändern.
    SChwierige Sache.

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  16. @claasfletcher
    Du irrst völlig. Ich habe Schmidt-Salomons Manifest und auch sein „Jenseits von Gut und Böse“ (Sept. 2009) mit Interesse gelesen. Ich finde beide ausgesprochen empfehlenswert als Lektüre.

    Den zitierten Satz finde ich als Sprachbild auch nicht so toll gelungen. Allerdings leuchtet mir ein, dass da etwas Richtiges ausgedrückt werden soll: die Kluft zwischen technischer Ausstattung und ethisch-charakterlichem Erwachsensein bei heutigen Menschen, vor allem auch bei gewählten Staatsamtsträgern sowie Entscheidern der sogenannten Wirtschaft (zB BP).

    Das Pluralis Majestatis „Wir“ ist ein PR-Format und Ärgernis, das heutzutage in fast allen Medien ständig durchgezogen wird. Politiker und leider sogar viele Wissenschaftler verwenden es ständig, um die Leute rhetorisch zu (falscher, vorgetäuschter) Identifikation zu bewegen und zur eigenen Meinung über den Tisch zu ziehen. Dass Schmidt-Salomon da in seiner Kommunikation genauso agiert, mag ich auch nicht, aber das ist bestimmt keine Rechtfertigung, ihm allein deswegen eine „schwachsinnige Argumentation“ vorzuwerfen.

    „Bessere“ Philosophen gibt es zweifellos, denn „besser“ hängt immer davon ab, welche Kriterien man VORAB dafür festlegt. Meistens folgt das nichts weiterem als dem eigenen Geschmack, oohh welch ein großartiges KRITERIUM. – Die meisten akademischen Lehrstuhlinhaber für Philosophie im deutschsprachigen Raum sind allerdings bloße Philologen der Philosophiegeschichte sowie Sprachspiel-Logiker und als solche strunzlangweilig und irrelevant für die Debatten der Zeitgenossenschaft. Eben das gilt für Schmidt-Salomon aber nicht.

    Wenn dir Schmidt-Salomon nicht gefällt, lies Daniel Dennett. Der ist in puncto sprachlicher Kommunikation sorgfältiger, kommt aber zu ganz ähnlichen Schlussfolgerungen.

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  17. Zum Bild: „Jesus ist ein Idiot“

    Wer das Bild aufstellt glaubt, dass
    1) Jesus existierte. Daher benutzt man „ist“ eine Form von sein. Das heißt dieser angebliche „Atheist“ glaubt doch?
    2) Jesus heute noch heute wirkt. Daher benutzt man „ist“, nämlich Gegenwartsform.

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  18. @Kuro Sawai, offensichtlich hast du noch nicht von Schmidt-Salomon gelesen oder gehört. Sinngemäß äußerte er im Vortrag: „Wir verhalten uns wie Fünfjährige, denen die Verantwortung für einen Jumbo-jet übertragen wurde.“
    Mich stört dieses „Wir“. Ist es pluralis majestatis oder ein obskurantisches kollektives Subjekt?
    Dieses „Wir“ schließt Menschen ein und schließt Menschen aus.
    Es gibt bessere Philosophen in Europa, die solch schwachsinnige Argumentation nicht nötig haben.

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  19. @dieblaueneu

    Deine Falschinformationen kann man nicht unwidersprochen stehenlassen. Es ist purer QUATSCH, ausgerechnet Albert Einstein als Kronzeugen der Religionsanhänger zu präsentieren. Einstein war Pantheist, also jemand der einen „persönlichen Gott“ und Beten absolut ablehnte, aber die gesamte Natur als „göttlich“ verehrte. http://de.wikipedia.org/wiki/Pantheismus#Bedeutende_Vertreter

    Auch der Schwachsinn, die Nazis als Vertreter des Atheismus zu benennen ist eine dümmliche Geschichtsklitterung. Hitler selbst war zeitlebens ein Anhänger des christlichen Glaubens. Dafür gibt es in seinen Schriften und Reden zahlreiche Belege. Nur verblendete Ideologen bringen solche Pseudo-Argumente wider besseren Wissens immer wieder auf’s Tablett. Nur eine Minderheit der Nazis zog den Glauben an Odin und Thor vor.

    Stalin, die nach ihm benannte Sowjetideologie war eine politische Religion. http://de.wikipedia.org/wiki/Politische_Religion Daher bekämpften sie die Christen als Konkurrenten, nicht weil sie ernsthafte Religionsfreie waren. Auch diese altbekannte Propaganda-Behauptung, das seien Muster-Atheisten, kommt immer wieder von der „christlichen“ Rechten. Hassprediger Mixa (Osterpredigt 2009) und Konsorten lassen grüßen. (siehe auch: http://www.trinosophie.info/zeitgeschehen/bischof-mixa-ein-potentieller-grossinquisitor/)

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  20. @dieblaueneu: Du machst genau das was ich als „immer gleiche falsche Argumente“ und „erkentnissresistent“ bezeichne. Religionskritiker pauschal in die Nähe der „nationalen sozialisten und der stalinisten“ zu stellen ist immer beliebt aber kein sachliches Argument und zudem falsch. Stalinismus und Nationalsozialismus sind genau solche dogmatischen wissenschaftsfeindliche Systeme wie die anderen Religionen. Nationalsozialismus war zudem religiös geprägt.

    Über den Glauben von Albert Einstein ist auch schon genug geschrieben worden. Er glaubte nicht an einen personellen Gott sondern benutze den Begriff Gott als Metapher für die Summe aller Naturgesetze.

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  21. @Kuro Sawai: Das ist sicherlich auch ein entscheidender Aspekt. Wenn man ständig gezwungen ist, sich mit denselben dümmlichen und längst widerlegten „Argumenten“ der erkenntnisresistenten Gegenseite auseinandersetzen, bleibt leider manchmal die Freundlichkeit auf der Strecke. Ich denke allerdings auch, dass hier die öffentliche Wahrnehmung stark durch Tradition und religiöse Propaganda verzerrt ist.
    Religionsvertreter treten in der Öffentlichkeit oft auch sehr arrogant auf und meinen anderen Vorschriften machen zu müssen. Auch sehen sie sich oft als Sprachrohr einer Mehrheit die es schon längst nicht mehr gibt, und dürfen bei jeder noch so unpassenden Gelegenheit mitreden.
    Bei der katholischen Kirche ist diese Doppelmoral in letzter Zeit glücklicherweise einigen klar geworden.

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  22. jesus als idioten zu bezeichnen, erinnert an den hochmut der nationalen sozialisten und der stalinisten, zumindest die nationalen sozialisten haben nitzsche sehr gern zu ihrem idol genommen.
    Wer jesus als idioten bezeichnet, was hält der erst von Albert Einstein,

    der sich zum glauben bekannte,

    und was die geister, die sich in der vergangenheit politisch den atheismus auf die fahnen schrieben, vom übermenschen bis zum internationalen sozialismus vom wert eines menschen halten, dass haben die, die ihnen folgten in den KZ´s und im archipel gulag gezeigt. wer christus beleidigt, beleidigt alle menschen, ihren willen zum leben, ihr glauben an die liebe und das gute im menschen und den ihnen als mensch zukommenden wert. Diese Geister beleidigt aber auch den humanismus, den sie angeblich anbeten, nicht sehend wollend, dass gerade ihre verleugnung gottes, zur vernichtung des lebens an sich und nicht nur der menschen geführt hat und weiter führt.

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  23. @ Nickpol
    Kannst du bitte die intendierte Aussage in allgemein verständlicher Form formulieren? Aus dem Satz bisher werde ich nicht schlau.

    @ claasfletcher
    Schmähkritik ohne nachvollziehbare Argumente finde ich ausgesprochen daneben!

    @ Chaos
    Stimme weitgehend zu

    @ topic

    Ich bin etwas unschlüssig, ob die These, Atheisten seien arrogant, überhaupt so verallgemeinerbar und damit beachtenswert ist. Ich kenne viele Atheisten. Ein paar davon – aber eher eine Minderheit wie in anderen Gruppen auch – sind eitel oder Arroganzler. Was hier angesprochen wird, ist eher eine Besonderheit von (Bildungs-) Bürgerlichen bzw. Akademikern, die gegenüber dümmlichen Anwürfen von Gegnern naturgemäß auch manchmal gereizt/sarkastisch statt humorig reagieren.

    Lesenswert ist in diesem Zusammenhang ein aktuelles Pharyngula-Posting: http://scienceblogs.com/pharyngula/2010/06/i_get_email_arrogant_insinceri.php

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  24. Der Artikel findet die Atheisten zu intellektuell.
    yerainbow weist (zutreffend) darauf hin, dass eben nicht alles einfach ist.
    Chaos kritisiert die Unschärfe in den Äußerungen der Prediger.
    Vielleicht braucht man eben ein, zwei Wörter mehr, um einen Sachverhalt korrekt darzustellen.

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  25. Ich hab mir nen Vortag von Schmidt-Salomon angehört. Der strotzte nur vor dümmlichen Plattitüden. Wenn der deutsche Atheismus solch Tertiär-Philosophie nötig hat?

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  26. @Feuerbach: Man kann natürlich Gläubige nicht pauschal als Dumm bezeichnen. Ich finde es gerade erschreckend wie es kluge Menschen schaffen, ihr Gehirn „abzuschalten“ und in reinen Dogmatismus zu verfallen, wenn es um religiöse Themen geht. Es ist allerdings schon so, das zwischen starker Religiosität und geringer Bildung eine deutliche Korrelation besteht. Auch sollte plausibel sein, das Beispielsweise kaum jemand, der über eine gewisse Bildung verfügt Kurzzeitkreationismus für plausibel halten wird.

    Was die einfachere Darstellung des Atheismus angeht: Sicher braucht der Atheismus bessere PR. Ich denke aber, das Vorträge wie z.B. die von Richard Dawkins und Michael Schmidt-Salomon halten sind verständlich genug. Gerade kreationistische Redner benutzen oft sprachliche Unschärfe um Fehlschlüsse zu kaschieren und nutzen die Unwissenheit des Publikums gezielt aus. Von diesen Praktiken muss man sich klar abgrenzen um nicht den großen Trumpf der Wissenschaft zu verspielen: Die besseren Argumente.

    Ich denke auch nicht das der Atheismus zu kompliziert ist, wenn man bedenkt, was der Glaube für geistige Verrenkungen erfordert und was für Widersprüche man dafür akzeptieren muss. Ich sage nur: Jungfrauengeburt Dreifaltigkeit, ein jähzorniger Völker mordender Gott der all gütig ist und die Menschen liebt.

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  27. Ganz ehrlich:

    Nur weil jemand einen Glauben hat als „Dumm“ oder weniger intelligent abzustempeln ist schon ziemlich harter Tobak!

    Genau wegen solchen Sachen werden wir Atheisten als hochnäsige Schnösel angesehen und erst gar nicht gehört.

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  28. Die Dinge sind selten monokausal.
    Ich schätze, die Indoktrination in sehr jungem Alter spielt durchaus auch eine Rolle.
    Wunschdenken tut dann den Rest…

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