Der evangelikale Kampf gegen die Sklaverei


Sklavenhandel in Frankreich, Quelle: nzz.ch

Die stärkste Triebkraft für die Abschaffung der Sklaverei waren die Freikirchen Englands und Nordamerikas. Evangelikale Strömungen hätten diesen Kampf seit dem ausgehenden 17. Jahrhundert maßgeblich geführt.

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Daran hat der Professor für Alte Geschichte an der Universität Rostock, Egon Flaig, in einem Beitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung erinnert. Erfolge dieses Kampfes hätten sich nach einem Jahrhundert eingestellt. Die Verfassung des amerikanischen Staats Vermont 1777 habe der Sklaverei ein Ende gesetzt. Pennsylvania, Connecticut und Rhode Island seien gefolgt. Großbritannien schaffte die Sklaverei 1833 ab. Zur Frage, warum Evangelikale mit ihrem Kampf gegen die Sklaverei einen solchen Erfolg hatten, schreibt Flaig: „Erstens agierten sie in rechtlichen und politischen Verhältnissen, die sich mit persönlicher Unfreiheit nicht vertrugen; zweitens stießen sie auf eine jahrhundertealte geistige Empfänglichkeit für antisklavische Argumente.“ Diese reichten bis in die Antike zurück.

Flaig zitiert Bischof Gregor von Nyssa (um 335/40 – nach 394), der den Sklavenhaltern entgegenhielt: „Du verurteilst einen Menschen zur Sklaverei, dessen Natur frei ist und autonom. Und du machst Gesetze gegen Gott, indem du das Gesetz umstürzt, welches er für die Natur gemacht hat. Denjenigen, der geboren wurde, um Herr der Erde zu sein, denjenigen, der in die Herrschaft eingesetzt wurde vom Schöpfer, den unterwirfst du unter das Joch der Sklaverei; und damit übertrittst du und bekämpfst du im Vollsinne das Gebot Gottes.“ Flaig bezeichnet den Kampf für die Abschaffung der Sklaverei als ein einzigartiges welthistorisches Phänomen. Er entstamme der westlichen Kultur: „In sämtlichen anderen Hochkulturen fehlt davon jegliche Spur.“

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5 Comments

  1. Kannada gehörte als Kolonie bis 1931 Großbritanien, noch heute ist die Britische Monarchin da noch Staatsoberhaupt. Daher gab es keine eigenständige Geschichte die in das Bild passen müsste.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Sklaverei_in_Kanada

    Sie sind es auch der Ideologisch (idealistisch) argumentiert und unwissenschaftlich.

    Der Kampf gegen die Sklaverei wurde bereits im Römischen Reich unter Spartakus und anderen geführt. Die Römer schafften deshalb die Sklaverei bereits Jahrzehnte vor der Zeitrechnung weitgehend ab, da die Sklavenaufstände das Reich gefährdeten.
    Das Christentum brachte eine neue Form der Sklaverei, die „Leibeigenschaft“ mit sich, die in Rußland erst 1917 abgeschafft wurde. Auch wurde von den Christen der Sklavenhandel und die Sklaverei in den Kolonien wieder eingeführt.

    Die Reformation spielte eine Rolle beim Übergang zum Kapitalismus. Die Christlichen Abspaltungen waren notwendig für die Herausbildung der neuen Nationalstaaten mit der neuen Produktionsweise.

    Insofern mag es richtig sein das einige Vertreter dieser Freikirchen, wie die herrschenden Kreise dieser Gesellschaften überhaupt, für die Abschaffung der Sklaverei als Wirtschaftsform und die neue Ausbeutungsform waren.

    Freikirchen sind auch meist „frei“, das heist sie sind nicht zentralistisch sondern jeder vertritt eigene Positionen. Mag auch sein das einzelne Freikirchen aus humanistischen Gründen für die Abscghaffung der Sklaverei waren.

    Grund der Abschaffung war aber die neue, effizientere Wirtschaftsform und nicht humanistische Überlegungen.
    Es gab zwar Humanistische Ideen z.B. in den Bauernkriegen und der Französischen Revolution, diese waren jedoch Niedergeschlagen worden. Freiheit Gleichheit Brüderlichkeit wurde später zu einer Nationalistischen Phrase.

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  2. @Bürger: irgendwie hört sich Ihre Geschichte ideologisch an — so voller Phrasen. Die Rolle Kanadas passt auch nicht recht zu der Darstellung. Naja, Hauptsache sie glauben daran.

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  3. Die Sklaverei wurde nur deshalb abgeschafft, weil eine neue Wirtschaftssform, nämlich der Kapitalismus, effezienter und besser auch bei der Ausbeutung der Arbeitskraft des Menschen war. Anstelle der Eigentumsrechte an Sklaven oder Leibeigenen des Besitzers trat der unpersönlichere Profit.

    Eine grunsätzliche Verbesserung war dies nicht sondern nur eine andere, modernere Wirtschaftsform. Kinder mussten trotzdem in Fabriken und Bergwerken ca 16 Stunden am Tag schuften und wenn sie Arbeitsunfähig waren, warf man sie auf die Straße.
    Sklavenhalter mussten dagegen meist schon auch zusehen das ihr „Eigentum“ gesund blieb. England, Niederlande, Frankreich, Deutschland und andere Staaten plünderten Kolonien aus und schufen damit Absatzmärkte. Deshalb gab es in Europa die Industriularisierung mit Dampfmaschienen, Eisenbahnen usw., um Waren für diese Zwangsabsatzmärkte zu produzieren.

    Die angebliche Abschaffung der Sklaverei hinderte die USA auch nicht die Indianer fasst vollständig auszurotten und damit einen riesigen Binnenmarkt zu schaffen.
    Der eigentliche Fortschritt war auch nicht die angebliche Abschaffung der Sklaverei sondern die Aufhebung der Rassentrennung in den USA sowie der Kampf für den 8 Stundentag, das Frauenwahlrecht, Sozialversicherungen usw.

    Im Sezessionskrieg der USA kämpfte praktisch eine Sklavenhaltergesellschaft gegen eine andere um die Vorherschaft im Staat, da ging es nicht um irgendwelche humanistischen Ziele.
    Der Kapitalismus steigerte jedoch die Produktivkräfte und war daher seiner Zeit ein notwendiger Fortschritt für die Menschheit.

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  4. Evangelikaler Kampf gegen Sklaverei ??
    Erinnert an das Sprichwort:“Frechheit, Dummheit und Stolz, wachsen auf einem Holz“.

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  5. Das Wort „Evangelikale“ in seiner hier üblicherweise referenzierten (heutigen) Bedeutung ist nicht sehr hilfreich. Für die ewigen Zweifler, dass der Humanismus und die Aufklärung auch den hier genannten Ursprung haben empfehle ich einmal „Onkel Toms Hütte“ zu lesen.

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