Mit Glauben ist kein Staat zu machen


Ingrid Matthäus-Maier, 2012, Bild: wikipedia

Nicht nur in der Beschneidungsdebatte hat es sich gezeigt – und auch für Steuerpolitik und Arbeitsrecht gilt: Sobald die Religionslobbyisten etwas fordern, spurt die Politik. Trennt endlich Staat und Kirche! Ein Essay

Von Ingrid Matthäus-Maier – Financial Times Deutschland

Ingrid Matthäus-Maier war Vorsitzende des Finanzausschusses im Bundestag und Chefin der KfW-Bankengruppe. Heute ist sie unter anderem Beiratsmitglied der Giordano-Bruno-Stiftung.

Da reibt man sich doch verwundert die Augen: In der Weimarer Reichsverfassung von 1919 gibt es einen Artikel 138, der in unser Grundgesetz übernommen worden ist. Danach sind die Staatsleistungen an die Religionsgesellschaften abzuschaffen.
Es geht um Entschädigungszahlungen für die Enteignung von Kirchenvermögen im Jahre 1803, die nun aus den Länderhaushalten – nicht etwa aus der Kirchensteuer – gezahlt werden und im Moment etwa 450 Mio. Euro betragen. Aus dem Staatshaushalt des Landes Bayern etwa die Jahresrenten der sieben Erzbischöfe und Bischöfe, der 60 Kanoniker und der 42 Domvikare. Auch die Pension des unsäglichen Bischofs Walter Mixa – alles aus allgemeinen Steuergeldern. Nach 92 Jahren weigert sich der Gesetzgeber aufgrund des massiven Drucks der Kirchen beharrlich, diesen Ablösungsauftrag umzusetzen.

7 Comments

  1. @Violet Teki
    Bitte die Fakten zu akzeptieren

    Die beiden Amtskirchen spenden von ihren Einnahmen von 20 Milliarden € in Deutschland unter 7% für soziale Hilfen. Die RKK bejubelt begeistert das Wachstum ihres Dämonenkults in den unterentwickelten Ländern der Welt, Wissenschaftler und Soziologen sehen genau darin den Grund für mangelnde Entwicklung und das wirtschaftliche Elend dieser Länder. Fruchbarkeitsraten mit Verdopplung der Bevölkerung alle 20-25 Jahre kann man nicht durch Beten und Kirchenprotz ernähren. Den Ländern Westeuropas ging es im Mittelalter unter einem alles dominierenden Katholizismus genau so miserabel, teilweise deutlich schlimmer.

    In der BRD sind 38% der Bürger konfessionslos, 27% Evangelen, 28% Katholen Bei den Christen der Kinderficker Sekte glauben 9% das Bekenntnis ihrer Religion, 6% evangelische Christen stellen deutlich mehr Details in Frage. Nur 3% der Bevölkerung geht noch in die Kirche. Nach den Kriterien der Kirchen sind die Gläubigen Heiden, zur finanziellen Ausbeutung aber willkommen. Derzeit schrumpft die RKK über die Jahre auf 25% ihrer einstigen Größe. Die 9.500 RKK Priester sind im Schnitt 60 Jahre alt ohne Aussicht auf Nachwuchs, in 15 Jahren wird deren Zahl auf etwa 3.000 sinken. Über 500 Novizen/Jahr wären notwendig, bei 60% Abbrechern bleiben unter 85 übrig, Kinderficker ist kein Beruf mit gesellschaftlichem Ansehen.

    Die „London School of Economics and Political Science“ ermittelt 2009 per Befragung von 14.000 US-Jugendlichen Werte des Intelligenz-Quotienten bei Atheisten über 106, bei religiös Gläubigen unter 95 und bei Fanatikern unter 70. Religion als negative Auslese der Menschheit repräsentiert die untersten Schichten, Gläubige sind einseitig gebildet, geistig bequem aber sehr vermehrungsfreudig. Atheisten sind evolutionär auf Neues ausgerichtet, tolerant, wenig fremdenfeindlich und antisemitisch. Umfrage der Royal Society besagt 3,3% der britischen Akademiker, aber 68,5 % der Briten glauben an Gott – eine Bestätigung von je frommer umso dümmer.

    Like

  2. @violet teki

    Es wird viel Geld ausgegeben, mit dem einzelne nicht einverstanden sind, manchmal sogar, wenn die Mehrheit der Menschen nicht einverstanden ist. Sehe da kein Problem, noch dazu wenn eine 70-80% ige Mehrheit dahinter steht. Ist halt gelebte Demokratie, und zeigt das offensichtich schlecht ausgeprägte Demokratieverständnis von manchen Atheisten. Noch dazu weiss ich nicht einmal, ob sich eine Mehrheit für eine (komplette) Trennung von Staat und Kirche finden würde, wenn man darüber abstimmen ließe. Was nicht heißt, dass ich es befürworten würde, dass jetzt die Politik von der Kirche geführt wird, wobei ich nciht weiss, ob es jetzt schlechter wäre als das was so manche gewählte Politiker veranstalten …

    Sorry, aber du lebst offensichtlich noch in der Vergangenheit. Wenn überhaupt, sind höchstens noch 60% der deutschen Bevölkerung (meistens nur noch formal oder gezwungenermassen) Mitglied einer der beiden großen Kirchen.
    Und wenn du meinst, das Widerstand gegen eine Finanzierung dieser geistig im Mittelalter verbliebenen Institutionen aus Steuergeldern aller Steuerzahler mangelndes Demokratieverständnis zeigt – dann bezweifele ich ganz offen dein Demokratieverständnis.

    Falls du es auch nicht gemerkt haben solltest – die Trennung von Staat und Kirche ist in unserer Verfassung festgeschrieben. Wenn diese noch nicht voll umgesetzt wurde, dann liegt das nicht an eventuell fehlenden Abstimmungen, sondern daran, dass unser Politikerpack, zumindest die, die etwas zu sagen haben, häufig Mitglied z.Bsp. im Zentralrat der Katholiken sind und sich einen Dreck um den Wählerwillen scheren sondern die Befehle ihrer Herren in den lächerlichen Clownskostümen ausführen.

    So sieht´s aus…

    Like

  3. Diese Heuchlerei überall auf der Welt ist kaum noch zu ertragen. Da wird gelogen und betrogen zum Erhalt der Göttlichkeit. Es ist wirklich unveständlich auf welche Art und Weise Konfessionelle es immer wieder schaffen ihrer Macht Nachdruck zuverleihen. Zivilisatorische Frühzeit.

    Like

  4. Es wird viel Geld ausgegeben, mit dem einzelne nicht einverstanden sind, manchmal sogar, wenn die Mehrheit der Menschen nicht einverstanden ist. Sehe da kein Problem, noch dazu wenn eine 70-80% ige Mehrheit dahinter steht. Ist halt gelebte Demokratie, und zeigt das offensichtich schlecht ausgeprägte Demokratieverständnis von manchen Atheisten. Noch dazu weiss ich nicht einmal, ob sich eine Mehrheit für eine (komplette) Trennung von Staat und Kirche finden würde, wenn man darüber abstimmen ließe. Was nicht heißt, dass ich es befürworten würde, dass jetzt die Politik von der Kirche geführt wird, wobei ich nciht weiss, ob es jetzt schlechter wäre als das was so manche gewählte Politiker veranstalten …

    Like

  5. @ Violet Teki
    Bitte Artikel noch mal lesen!
    Wenn Kirchenpersonal vom Staat bezahlt wird, wie kannst du dann von einer Trennung reden?
    Warum sollten 30% der Menschen den anderen 70% vorschreiben dürfen, wie diese zu leben haben, insbesondere dann, wenn diese Regeln aus einem Märchenbuch stammen und keine moralische Grundlage haben?

    Like

  6. Getrennt sind Staat und Kirche ja, aber warum soll eine Interessensgemeinschaft, die mehr als 80% der Menschen repräsentiert keinen Einfluss haben und warum soll alles so geschehen wie es sich ein Grüppchen Atheisten vorstellt?

    Like

Kommentare sind geschlossen.