Uni Freiburg: Gotteszeichen im Nilpferdmaul


Bild: badische-zeitung.de

Raus aus der Schmuddelecke, rein in die Uni: Erstmals wird Esoterik in Deutschland zum Studienfach. Die Alchemie zum Beispiel mag längst von der Chemie verdrängt worden sein – in Freiburg ist sie nun Unterrichtsgegenstand. Der Wille, seriös zu wirken, eint Lehrende und Studenten schon am ersten Tag.

Von Melanie StaudingerSüddeutsche.de

Wenn Bernhard Uhde erklären will, was Esoterik ist, malt er ein Nilpferd. Genauer gesagt den Kopf des Tieres. Von vorne. Er zeichnet die kugeligen dunklen Augen, die kleinen Ohren und das Maul in Form eines rund geschwungenen Ws.

Die Schnauze erklärt, wie Esoteriker ticken. So sieht es zumindest der katholische Theologe. Esoteriker würden das Maul, das viele Menschen entweder als putzig oder vielleicht noch als bedrohlich wahrnehmen, als doppeltes Gotteszeichen interpretieren. Die Gestalt würde sie erinnern an den griechischen Buchstaben Omega, der mit dem Alpha ein Zeichen für den allumfassenden Gott im Christentum bildet. Oder die Schnauze würde sie an einen arabischen Buchstaben denken lassen, der im Wort Allah vorkommt.

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4 Comments

  1. @Eso-Polizist

    Stellt doch bitte Deine Ernährung komplett auf Lichtnahrung um.
    Sollte doch voll mit Deinem wirren esoterischen Weltbild kompatibel sein.
    Der Vorteil für uns – wir wären Dich dann bald nachhaltig komplett los.

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  2. Das ist ganz wunderbar, dass Esoterik jetzt Studienfach ist. Man darf nicht vergessen, dass z. B. C. G. Jung u. a. ein Esoteriker war. Und über C. G. Jung gab es schon vor dem Jahr 2012 Vorlesungen an Universitäten. Beispielsweise über das von ihm so bezeichnete Prinzip der „Synchronizität“. Darüber gab es auch einen Briefwechsel mit Wolfgang Pauli. Man kann das nicht einfach als Scharlatanerie abtun. Der andere große Esoteriker des 20. Jahrhunderts war Rudolf Steiner. Um ein Esoteriker zu werden, sollte man seine Willenskraft sehr steigern. Das geschieht in einem Prozess, der möglicherweise einige Jahre dauert. Außerdem sollte man sich zunehmend ökologisch verhalten. Dies führt z. B. dazu, dass man Symbole bzw. Zeichen in der Natur korrekt deuten kann.

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  3. Wer erinnert sich noch an „Dr.“ Hans Bender, den Begründer des Instituts für Parapsychologie an der Uni Freiburg ? Bender war Mitglied der NSDAP und nach seiner Internierung in einem britischen Lager vom November 1944 bis zum Juli 1945 ging er nach Freiburg im Breisgau zurück, wo er an der Universität einen Lehrauftrag für Psychologie erhielt und daneben 1950 sein außeruniversitäres Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e.V. gründete. 1957 gründete er die Zeitschrift für Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie.

    Von 1946 bis 1949 vertrat er den Lehrstuhl für Psychologie und Pädagogik und war anschließend als Diätendozent tätig. Nach Gastprofessuren 1951 und 1954 folgte zunächst seine Ernennung zum außerordentlichen Professor für Grenzgebiete der Psychologie, 1967 zum Ordinarius für Psychologie und Grenzgebiete der Psychologie, wobei die Parapsychologie in der Lehre einen Viertel des Umfangs ausmachte. 1975 wurde Bender emeritiert.

    Als 1977 Journalisten des Spiegel feststellten, dass kein Exemplar seiner medizinischen Dissertation aufzutreiben war und Bender auch keine Promotionsurkunde nachweisen konnte, leitete die Staatsanwaltschaft ein Verfahren wegen falscher Titelführung ein. Um einer Strafverfolgung zu entgehen, promovierte er noch einmal bei Manfred Müller-Küppers, mit dem er bereits in Spukfällen zusammengearbeitet hatte.(Quelle Wikipedia)

    Bender war auch eng befreundet mit dem Astrologen Thomas Ring, von dem er sich sowohl persönlich als auch wissenschaftlich astrologisch beraten ließ. Darüber hinaus war er überzeugt, dass seine Frau, Henriette Wiechert, mit ihm in telepathischen Beziehungen stünde.Deutschlandweit bekannt wurde Bender 1982 durch den Spukfall „Chopper“, den nachweislich eine Zahnarzthelferin inszeniert hatte. Bender aber hatte diesen Spuk voreilig als echt eingestuft.

    Es verwundert nicht, dass die Uni Freiburg sich offenbar dem Bender’schen Erbe verpflichtet fühlt und sich neuerdings der Esoterik zuwendet, um sie wissenschaftlich (seriös !?) zu erforschen. Dass es ausgerechnet ein kath. Theologe ist, der sich dieses Themas annimmt, verwundert nicht weiter, denn sowohl die Religion als auch die Esoterik basieren auf denselben Grundlagen, die das sind: Annahmen, unbewiesene Behauptungen und dem Glauben.

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  4. Wie war das nochmal ? „Wer im Glashaus sitzt…“.
    Welcher Körperteil erklärt eigentlich wie Theologen ticken, Herr Uhde ?

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