Alternative Heilverfahren: Kritiker sind Extremisten


Bei der Akupunktur gibt es Hinweise auf Wirksamkeit. Deshalb sollte sie weiter erforscht werden, sagt Edzard Ernst. Für andere sogenannte alternative Heilverfahren wie Homöopathie sollte dagegen endlich Schluss sein. (© OBS)

Sogenannte alternative Heilverfahren sind auf dem Vormarsch. Doch für viele Methoden fehlen Belege für eine Wirksamkeit, andere widersprechen den Naturgesetzen. Wer darauf hinweist, muss sich derzeit auf ruppige Reaktionen aus der Szene gefasst machen. Besonders betroffen davon ist Edzard Ernst, einer der renommiertesten Kritiker der Paramedizin.

Interview: Markus C. Schulte von DrachSüddeutsche.de

Edzard Ernst ist einer der bekanntesten Wissenschaftler im Bereich der sogenannten alternativen Heilverfahren, die er an der University of Exeter in Großbritannien erforscht hat. Zugleich ist er einer der schärfsten Kritiker von Verfahren wie der Homöopathie oder der anthroposophischen Medizin. Das verschafft ihm wenig Freunde in der Szene. Und derzeit weht der Gegenwind besonders scharf.

SZ.de: Sie hätten heute in München einen Vortrag zum Thema Akupunktur halten sollen. Aber der Veranstalter, das Wissenschaftszentrum der Deutschen Ärztegesellschaft für Akupunktur, hat den Vortrag überraschend abgesagt. Warum?

Edzard Ernst: Ich bin vom Vorsitzenden mit einer äußerst seltsamen Begründung ausgeladen worden: Man wolle nicht den Eindruck erwecken, in ein laufendes Verfahren an der Universität Zürich einzugreifen. Dort wird zurzeit entschieden, wer den Lehrstuhl für Naturheilkunde übernehmen soll.

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1 Comments

  1. Da spielt sicher der Fall in Berlin mit rein (Spiegel vom 26.11.)

    Homöopathie-Experte Jeremy Sherr behauptet, Aids mit Kügelchen behandeln zu können, seine Methoden sind hochgradig umstritten. Dennoch zertifizierte die Ärztekammer Berlin ein Fortbildungsseminar mit ihm – eine peinliche Panne. Nun ziehen die Aufseher ihr offizielles Votum zurück.

    Sherr stand schon vor Jahren wegen angeblicher Äußerungen, Aids auf homöopathischem Wege behandeln zu können, in der Kritik. Angemeldet hatte Habermann-Schlenther die Veranstaltung bei der Ärztekammer Berlin, ganz offiziell.

    AIDS ist nach Aussagen katholischer Mediziner mittels Olivenöl, Knoblauch und rote Beete heilbar, bei 800 AIDS Toten je Tag in Südafrika und 4 Mill./Jahr in Afrika geradezu pervers. Englische Prediger überzeugen HIV-Infizierte zu Jesus zu beten und ihre Medikamente absetzen, 3 HIV-Infizierte sterben.

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