Welche Islamkonferenz hätten Sie gern?


„Deutscher Islam“ in der Moschee im Schwetzinger Schlossgarten, Ende 18.Jahrhundert. Bild: lapping/CC0
Noch hat Horst Seehofers Islamkonferenz nicht begonnen. Doch der mediale Kampf um die Deutungshoheit ist schon im vollen Gange

Fabian Goldmann | TELEPOLIS

Forum für öffentliche Schlagabtausche oder pragmatisches Arbeitstreffen? Der Weg zu einem „deutschen Islam“ oder in ein islamfreundlicheres Deutschland? Wenn kommende Woche die Deutsche Islamkonferenz (DIK) in ihre vierte Runde geht, ist Zündstoff garantiert.

Das liegt nicht nur daran, dass das Forum mit Heimatminister Horst Seehofer ihren bisher am stärksten polarisierenden Gastgeber haben wird. Das zeigt sich auch daran, wie kontrovers Politiker, die muslimische Community und der Rest der Gesellschaft die Modalitäten der Konferenz diskutieren. Vor allem zwei Fragen sind es, an denen sich die Gemüter erhitzen: Wer mit wem und worüber?

Den Startschuss für die mediale Debatte lieferte am 14. Juli dieses Jahres Horst Seehofers Staatssekretär Markus Kerber. Im Bild-Interview gab er das große Thema der Konferenz vor:

Und wenn es einen Islam geben soll, der zu Deutschland gehört, dann müssen die deutschen Muslime ihn als „deutschen Islam“ definieren – und zwar auf dem Boden unserer Verfassung. Das wird die Aufgabe der nächsten Islamkonferenz sein.
Staatssekretär Markus Kerber

Auch den zweiten großen Aufreger setzte Kerber auf die Agenda der medialen Debatte: Die Frage, wer eigentlich berechtigt sein soll, an der DIK teilzunehmen, um dort die Interessen von Deutschlands rund 4,5 Millionen Muslimen zu vertreten. Im Interview mit der Bild-Zeitung sagt Kerber:

Wir müssen viel stärker als bisher, die Vielzahl der in Deutschland noch nicht organisierten muslimischen Mitbürger in das Zentrum unserer Islamkonferenz stellen. Denn: Viele Muslime in Deutschland suchen eine deutsch-muslimische Heimat und finden sie nicht.
Staatssekretär Markus Kerber

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