Mit der Schaffung von Mischwesen aus Menschen und Affen begeben sich derzeit Wissenschaftler aus China, den USA und Spanien in ethische Grenzzonen.
Antonio Regalado | Technology Review
In China haben der Biologe Juan Carlos Izpisúa Belmonte vom kalifornischen Salk Institute und Forscher der Katholischen Universität von Murcia gemeinsam mit chinesischen Wissenschaftlern menschliche Stammzellen in Affen-Embryonen injiziert. Ihre Hoffnung ist, dass die menschlichen Zellen sich in dem wenige Tage alten Embryo parallel zu den Affenzellen entwickeln, berichtete die spanische Tageszeitung „El País“. Das Fernziel: Tiere erzeugen, bei denen einzelne Organe vollständig aus menschlichen Zellen bestehen, damit sie den Spenderorgan-Mangel beheben helfen.
Izpisúa Belmonte hatte bereits in einem früheren Experiment versucht, sogenannte Mensch-Tier-Chimären herzustellen. Er injizierte menschliche iPS-Zellen (induzierte pluripotente Stammzellen, die sich in jedes Gewebe weiterentwickeln können) in mehr als 2000 Schweine-Embryonen, die anschließend bis zu vier Wochen lang von Leihmutter-Schweinen getragen wurden. Nur wenige der menschlichen Zellen überlebten die Verpflanzung, aber auch die entwickelten sich nicht zu einem Organ oder anderen nennenswerten biologischen Strukturen der Tiere.