Katholische Kirche: Die Exxon Valdez des Glaubens


Schließt einen neuen Missbrauchsskandal nicht aus: Jesuitenpater Zollner (Foto: AFP)

Der Jesuit Hans Zollner über Fortschritte im Kampf gegen Missbrauch
„Die katholische Kirche ist wie ein riesiger Tanker“
Bei einer internationalen Konferenz hat die katholische Kirche in Freising eine Zwischenbilanz in ihrem Kampf gegen sexuellen Missbrauch gezogen. Der Jesuit Hans Zollner zu ersten Erfolgen und anstehenden Aufgaben.

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KNA: Pater Zollner, wie weit ist die katholische Kirche inzwischen vorangekommen bei der Eindämmung von sexuellem Missbrauch?
Zollner: Die Situation ist je nach Kontinent und Land anders. Weltweit haben inzwischen fast 80 Prozent der nationalen Bischofskonferenzen eigene Richtlinien zum Umgang mit diesem Problem erlassen, das ist sehr beachtlich. Einige Nachzügler gibt es in Osteuropa und auch in Afrika ist die Resonanz noch nicht zufriedenstellend.

KNA: Weil es erst einen Skandal geben muss, bevor etwas passiert?
Zollner: Das ist ein merkwürdiges Phänomen. Offenbar lernen Gesellschaften und auch die Kirche nur schwer von Ereignissen, die woanders stattfinden. Wobei sich die Abläufe gleichen. Was 2010 in Deutschland geschah, war vorher in den USA und in Irland passiert: großes Erstaunen darüber, dass es solche Fälle gibt, Schockstarre bei den Verantwortlichen, gesellschaftliche Entrüstung, Glaubwürdigkeitsverlust und Enttäuschung, auch in den eigenen Reihen.

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1 Comments

  1. Das kann man etwa gleichsetzen, wenn man eine Einbruchsserie aufklären will und dazu den Einrecher als Kriminalkommissar mit den Ermittlungen beuftragt.

    Der wird viele Jahre erfolglos ermitteln so wie der Verfassungsschutz bei den NSU-Morden, außer heißer Luft kommt nichts bei raus

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