„Beißreflexe“: Polemische Abrechnung mit dem Queerfeminismus


foto: apa/afp/getty images/elijah nouvelage Frauen und Männer bei einer Demonstration zum Weltfrauentag am 8. März in Oakland, Kalifornien.
Der Sammelband voller Kritik an queeren AktivistInnen schlägt hohe Wellen – und ruft Judith Butler wie auch Alice Schwarzer auf den Plan

Von Brigitte Theissl | dieStandard.at

Rufmord und Mobbing, Sprachpolizei und autoritäre AktivistInnen mit Allmachtsfantasien: Es ist ein schauerliches Bild, das in „Beißreflexe“ vom queerem Aktivismus in Deutschland gezeichnet wird. Herausgeberin Patsy l’Amour laLove, Geschlechterforscherin und selbsternannte Polittunte, hat für den im März erschienenen Sammelband 27 Beiträge zusammengetragen, die sich überschwänglich der Kritik am deutschsprachigen Queerfeminismus widmen.

Queer, schreibt die Berliner Forscherin im Vorwort, sei nicht mehr die Kritik an der heterosexuellen Normalität, sondern nur noch ein Aktivismus, „in dem sich autoritäre Sehnsüchte durch Sprech-, Denk- oder Bekleidungsverbote ausdrücken“ würden. Statt emanzipatorischer Bestrebungen Liebe zum Islam und Hass auf Israel, Hass auf bürgerliche Schwule und auf Weiße mit Dreadlocks. Illustriert wird dieser Befund mit Nacherzählungen von Konferenzen und linken Partys, von queeren Interventionen in der LGBT-Szene und Texten feministischer WissenschafterInnen, die die Burka feiern oder das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung verhöhnen würden.

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