Medizinmänner vom Amazonas empfehlen


perdao-topVon EsoFee

„Fogo Sagrado“ heilt Krebs – Empfohlen vom Tumorzentrum Berlin e.V.
Krebs ist heutzutage die Krankheit, die am meisten mit Angst und Schrecken verbunden ist. Die Fortschritte in der Medizin zur Behandlung wachsen stetig und trotzdem muss man akzeptieren, dass es auch hier immer Grenzen geben wird, wobei hohe Krebsraten natürlich auch mit der heute hohen Lebenserwartung in Verbindung stehen. Man wurde früher eben nicht alt genug um an Krebs zu erkranken und dies zu ignorieren, ist schon relativ naiv.

Ungeachtet dieser Tatsache scheint es jedoch modern zu sein, immer wieder von bestimmten Kreisen hören zu müssen, dass die Krebsraten immens gestiegen seien und dass die „Schulmedizin“ mit der Problematik und deren Lösung überfordert sei.

Komplementär- und Alternativmediziner, die altes Wissen für ihre Heilweisen nutzen, stellen sich als Retter in der Not dar. Ganz egal wie wenig evidenzbasiert ihre Methoden auch sein mögen, alles was noch so unwirksam ist, wird zum „Wunderhelfer“ stilisiert.

Gesellschaftlich mittlerweile anerkannt, obwohl nichts als Placebo-Effekt (was dem Mainstream natürlich nicht bewusst ist) wird um jeden Patienten gebuhlt und geworben. Dazu dienen die abstrusesten Erklärungsansätze für Therapien wider jede physikalische Ordnung , die nur Kopfschütteln auslösen. Zu guter Letzt dienen dann noch die reichlichen Erfahrungsschätze, die ohne jeglichen Nachweis einer Kausalität auskommen, um den letzten Zweifler zu überzeugen.

Somit ist es nicht verwunderlich, dass neben sämtlichen Quacksalbermethoden auch die Geistheilung ganz offiziell zur Behandlung von Krebs beworben wird.

Ganz erschreckend ist die Tatsache, dass dies mittlerweile von Organisationen gemacht wird, die als sehr seriös gelten, wenn es um Informationen und Beratung zum Thema Krebs geht.

Das Tumorzentrum Berlin e.V., http://www.tzb.de/veranstaltungen/fuer-patienten/index.html
der Dachverband der Berliner Tumorzentren, macht auf seiner Internetseite auf Veranstaltungen für Patienten, Angehörige und Interessierte aufmerksam.

Unter anderen wirklich nützlichen Veranstaltungen findet man dort dies:

„Aktivierung der Selbstheilungskräfte // Einführung in die Mediale Heiltechnik Fogo Sagredo
Um rechtzeitige telefonische Anmeldung wird gebeten.
Referent(in): Dr. med. Ebo Rau, Arzt, Betroffener, GfBK-Vorstandsmitglied; Monica Oliveira Costa, Geistige Heilerin, Begründerin der medialen Heiltechnik “Fogo Sagrado”, Brasilien; Eckart Böhmer, Fogo Sagrado-Therapeut
Veranstaltungsort: Nachbarschaftshaus am Lietzensee, Herbarthstr. 25, 14057 Berlin-Charlottenburg
Eintritt: GfBK-Mitgl. € 20,- ; Nichtmitgl. € 25,-„

„Einführung in die Mediale Heiltechnik Fogo Sagrado
mit medialen Heilübungen
Um rechtzeitige telefonische Anmeldung wird gebeten.
Referent(in): Monica Oliveira Costa, Geistige Heilerin, Begründerin der medialen Heiltechnik “Fogo Sagrado”, Brasilien; Eckart Böhmer, Fogo Sagrado-Therapeut
Veranstaltungsort: Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr e.V., Beratungsstelle Berlin, Zugang zum Seminar: Einemstr. 12, 10785 Berlin
Teilnahmegebühr: € 90,-„

Es ist wirklich kaum zu glauben, dass Krebspatienten dort eine mediale schamanische Geistheilungsmethode empfohlen wird, um zu gesunden. Hier kann jeder nachlesen, was sich hinter „Fogo Sagrado“  http://www.esowatch.com/index.php?title=Fogo_Sagrado verbirgt.

Man muss sich dann nur noch die verlinkte und zuständige Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr e.V. näher betrachten, um vollends am eigenen Verstand, bzw. dem der Verantwortlichen zu zweifeln.

Allein das Kurs- und Seminarangebot des internationalen Kongresses der GfBk lässt keinen esoterischen Wunsch offen

http://www.biokrebs-kongress.de/kurse_seminare

Ganz besonders beeindruckend die Darstellung von Dr. med Ebo Rau, dem Vorstandsmitglied der GfBk, der auch über Fogo Sagrado referiert:


„Dr. Ebo Rau: Aktivierung der Selbstheilungskräfte – Liebe dein Leben – Lebe dein Leben
Im November 1997 änderte sich das Leben des Allgemeinarztes Dr. „Ebo” Rau innerhalb Sekunden vollständig. Diagnose: Bauchspeicheldrüsenkrebs, einer der bösartigsten und am schwersten behandelbaren Krebsarten. Er hatte die Fronten gewechselt: „Vom Arzt zum Patienten”. Obwohl Dr. Rau schon vor seiner lebensbedrohenden Erkrankung etliche Naturheilmethoden zusätzlich zur so genannten Schulmedizin eingesetzt hatte, musste auch er erst im Laufe seiner Krankheit den Weg vom hilflosen zum aktiven und mit der Schulmedizin zusammenarbeitenden Patienten finden. In seinem Tagebuch „Krebs! Was nun Ebo?” und in den immerwährenden Taschenbuchkalendarien „Alles zu seiner Zeit”, „Impulse von Mensch zu Mensch”, „Bewusste Gesundung” mit Heilübungen auf CD (zusammen mit Dr. Irmey, Ärztlicher Direktor der GfBK), „Stille in Dir” (Atem- und Yogarezepte, zusammen mit Stefan Klatt), „Flieg-Seele-Flieg” (Hospiz-Kalendarium) und zuletzt 2008 „Carpe Vitam – Liebe das Leben – Lebe dein Leben” (alle im Eigenverlag) beschreibt er seinen eigenen Gesundungsweg und gibt interessante Anregungen zur Krankheits-, Angst-, Konflikt-, Todes- und Lebensbewältigung. Seine Selbstregulation – sein Heilungsprozess – wurde durch viele natürliche, esoterische, meditative und geistige Therapiearten und besonders durch Autonomie- und Verhaltenstraining aktiviert. Vielleicht regen diese Eigenerfahrungen und etliche einfache Heilübungen von Dr. Ebo Rau manchen Gesunden und Kranken an, nach eigenen Möglichkeiten und Fähigkeiten zu suchen und dadurch die Gesundheit zu erhalten bzw. die Heilung zu fördern.“

Dieser Verein ist eindeutig anthroposophisch geprägt, wobei alle Spielarten der krudesten Esoterik beworben werden.

Ärztlicher Direktor und verantwortlich als Geschäftsführer:
Dr. György Irmey

Arzt-Patienten-Programm: „Die Krebserkrankung individuell bewältigen, Meditative Reise zu den inneren Heilkräften: Von den Wurzeln zum Licht“

http://biokrebs-kongress.de/inc/referenten_popup.php?inhalt=40

Vizepräsident:
Dr. med. Heinz Mastall

Vortrag:“Moderne biologische Krebstherapie – ein Muss jeder Krebsbehandlung“

http://biokrebs-kongress.de/inc/referenten_popup.php?inhalt=53

und, und, und, …

Dementsprechend gestaltet sich auch die Liste der weiteren Referenten, deren Arbeit Krebspatienten ans Herz gelegt wird. Hier nur ein paar eindrucksvolle Beispiele: Dr. med. Gunver S. Kienle,  Lothar Hirneise , Dr. O. Carl Simonton, Dr. med. Reimar Banis.

Man mag es zwar kaum glauben, aber auf der Seite steht auch noch dies:

„Die Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr hat 25 000 Mitglieder und Förderer und ist damit die größte Beratungsorganisation für ganzheitliche Heilverfahren bei Krebs im deutschsprachigen Raum. Unsere Arbeit wird ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und private Spenden finanziert“

http://www.biokrebs-heidelberg.de/main.php?block=4

„Die Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr (GfBK) informiert gemäß ihrer Satzung Presse, Hörfunk, Fernsehen und Online-Medien über naturheilkundliche Therapien bei Krebserkrankungen. Außerdem nehmen wir Stellung zu gesundheitspolitischen Entscheidungen der Parlamente, der Krankenkassen und der Kassenärztlichen Vereinigungen.
Die GfBK verfügt über ein umfangreiches Experten-Netzwerk, dass wir Journalisten gern zur Verfügung stellen.

In Einzelfällen vermitteln wir Kontakte zu Patienten, die im Interview über ihre Erfahrungen mit einer ganzheitlichen Krebstherapie sprechen.“

http://www.biokrebs-heidelberg.de/main.php?block=6

Da kann einem nur Angst und Bange werden, wenn man das alles liest. Gibt es überhaupt noch Hoffnung Krebspatienten vor dieser Scharlatanerie zu schützen?

Eigentlich kaum, denn auch hier wird auf die Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr e.V. verwiesen:

unter Selbsthilfe

unter Veranstaltungstipps

http://www.inkanet.de/db/veranstaltungstipps/veranstaltung.html

15 Comments

  1. Was fürein Unsinn!
    zum einen verdient der Wunderheiler am gesunden Patienten prima, es genügt nämlich, daß der glaubt, er sei krank.
    Na, genial…
    Man muß ihm die Hilfsbedürftigkeit also nur einreden.
    und ein gesunder organismus verkraftet so einige „Heilmittelchen“…

    zum anderen – wer sagt, daß „naturvölker“ keine solchen krankheiten wie Krebs haben?
    Nur weil sie nicht wissen, was es ist, heißt das nicht, sie wären frei davon…
    Es ist auch so, wenn das Leben hart ist, und man früher stirbt, daß Alterskrankheiten nicht zum ausbruch kommen.
    Würden die aber, würde der Mensch alt werden…

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  2. Hat hier schon mal einer darüber nachgedacht was eigentlich die Pharmaindustrie an einem gesunden Pazienten verdient ?
    nichts absulut garnichts und der liebe Onkjel Doctor was mag der dann wohl verdienen ????? vieleicht das doppelte auch nicht grade viel, selbiges gilt natürlich auch für die „Wunderheiler“ will sagen es gibt auf beiden Seiten Lumpen die nur den finanziellen Aspekt sehen. Allerdings kann von den Umsätzen der Industrie der „Wunderheiler“nur träumen.
    Frage mich nur wie das die Naturvölker schaffen, von denen es einige gibt bei denen Erkrankungen wie Krebs nahezu nicht auftreten, die haben nur ihre „Pflänzchen“ und ihre Rituale in dennen sie sich in einen Tancezustand versetzen der dem mentalen-autogenem Training sehr nahe kommt,
    ohne das im Sport schon lange keine Höchstleistungen mehr möglich sind. Naja aber die wirkung dieses Trainings kan man nicht direkt sehen oder gar anfassen,man kann es nur fühlen indem man sich selbst damit beschäftigt, es beinflußt den Körper auf jeden fall, ob aber autogenes Training in der Lage ist den Körper zu heilen und/oder helfen kann einfach das Wohlbefinden zu verbessern muß wohl jeder für sich selbst herrausfinden.

    MfG
    A.Hobusch

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  3. Ich kann tischl verstehen. Hilfe besteht nicht nur aus Chemie und Biologie. Doch was hier angeboten wird, sind Hilfsmethoden ohne „medizinischen“ Anspruch, dafür aber mit einem hohem finanziellem Aufwand.
    Und das ist in meinem Augen Quacksalbarei und Verarsche am Kunden. Hier wird eine „Alternativ“-Medizin angeboten… für harte Währung. Es bestehe aus Gespräche, langsamen Bewegungen und viel Zuwendung. Das der menschliche Körper und die menschliche Psyche dabei beschäftigt werden, ist klar. Diese vollautomatische Beschäftigung aber als „Medizin gegen Krebs“ verkaufen zu wollen, mit dem Anstrich einer „erforschten Wirksamkeit“, ist schlichter Müll. Ohne Augenwischerei kann man keine „Gespräche“ als wirksame Heilchancen verkaufen !

    Diese „Hilfsöglichkeiten“ können von allem gefüllt werden, was der Patient gerne hätte. Ein Buch von Stephen King, eine Runde Counter-Strike Geballer oder drei dutzend Pornofilme ? Getreu dem Motto „Wenn es hilft, ist es Medizin“ dürfte der Pornohersteller sich im medizinischem Gewerbe rumtummeln ? 🙂 . Die Dorfpriester, die der (totkranken) Frau die Hand halten und ihr gut zuredet, wird ja auch nicht „Chefarzt des Bistums X“ genannt und führt auch kein medizinischen Beruf aus, oder ? 😉 .

    Fogo Sagrado, was hier im Artikel angesprochen wird, ist eine „Geistheilungsmethode“, die mit Geistern, Medien und magischen Ritualen arbeitet. Diese Elemente sind keine wissenschaftlich überprüfbare Gegenstände, an denen man eine Wirkung erklären kann. Es lassen sich keine 15 Gramm Geisterkraft für die Entfernung von Tumoren messen. Waren es die Wörter ? War es der Körperkontakt oder vielleicht doch die höhe der „gespendeten“ Summe, die den Tumor schrumpfen ließ ? Man kann rein gar nichts messen. Und wenn etwas nicht messbar und nicht überprüfbar ist, wie kann man es als medizinische Hilfe anbieten können ?

    Solche Praktiken gehören in Gebetshäusern und auf Gebetsteppiche. Doch sie dürfen IMHO nicht als „Alternativmedizin“ verkauft werden. Das ist in meinen Augen schlichte Kundenverarsche und beleidigt die Ärzte, die für die (wissenschaftlich-geprüfte) „Heilungsmedizin“ eine umfangreiche Ausbildung, Studium und dutzenden von Überprüfungen über sich ertragen müssen. Diese Menschen können keine Duftkerzen anzünden, sie als „Medizin“ anpreisen und dann die Geldsumme kassieren.

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  4. Menschen, die Irrationales verkaufen, bilden eine gesellschaftlich relevante Gruppe. Damit ihre Pfründen nicht versiegen und sie weiterhin Hilflose und Bedürftige ausbeuten können, unterwandern sie möglichst viele Teile der Gesellschaft. Das ist es, was Esofee im Blogbeitrag richtigerweise anprangert.

    Dass seriöse Institutionen diesen Irren/Betrügern (man darf fallweise unterscheiden) ein Plattform bieten, muss aufhören. Hier geht es zunächst um das Tumorzentrum Berlin, das seiner selbst Hohn spottet, denn auf der Homepage steht „Wichtiges Ziel des TZB ist es landesweit neue evidenzbasierte Erkenntnisse der Forschung leitlinienkonform in Strategien für Diagnose, Behandlung und Nachsorge umzusetzen…“.
    Und dann geht man den menschenverachtenden (weil allenfalls placeboeffektbasierten und den nocebo-Effekt fördernden) Methoden auf den Leim? Zusammen mit den dazugehörigen ganzheitlichen Beutelschneidern?

    Von den restlichen Links des Blogbeitrags, die den Grad der Unterwanderung illustrieren, greife ich mir einmal das „Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische Methodologie e. V.“ (zu Gunver S. Kienle, +www.ifaemm.de) heraus. Dort wird einerseits gefaselt, „Maxime“ sei „die weitestgehende Berücksichtigung der Würde … der menschlichen Individualität … in allem Erkenntnis-, Handlungs- und Organisationsleben“, andererseits wird diese Würde durch das Anpreisen (letzlich) schädlicher Medizin (Mistelpräparate in der Onkologie – Apfel oder Eiche?) regelmäßig verletzt. Ein mir unverständlicher Begriff von Menschenwürde offenbart sich hier.
    Was ist die Zielrichtung dieses schwindeligen „Instituts“? Hier (+www.ifaemm.de/G2_cog.htm) wird „Cognition-based medicine“ propagiert und damit ein methodologischer Angriff gegen evidenzbasierte Medizin gefahren. Die erfinden sogar noch eine komplementäre Wissenschaft!
    Diese Irren/Betrüger versuchen, ihrer Irrationalität einen rationalen Heiligenschein zu verpassen!

    M.E. bleibt die Propaganda des Irrationalen nicht ohne Wirkung. Die Hausärzteorganisation DEGAM hat z.B. in ihrem Papier unter
    http://www.degam.de/dokumente/aktuell_2009/Positionspapier_3%20-%20ZFA_03_2009.pdf so vehement die StiKo angegriffen und dabei so nachlässig/schlecht argumentiert, dass sich die Vermutung einer ideologischen Motiviation aufdrängt.

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  5. tischl,

    wenn du meinen Kommentar gelesen hat, dann solltest du verstanden haben, dass ich psychologische Betreuung für sinnvoll halte und diese gibt es sehr wohl zur Genüge außerhalb der Alternativ-Heiler, die ihre Geschichten jedoch anders verkaufen und dazu noch für viel Geld. Freunde, Verwandte, von mir aus auch Seelsorger können diese Aufgabe jederzeit übernehmen ohne Lügenkonstrukt. Autogenes Training ist auch eine Möglichkeit um zu entspannen.

    Auch wenn du meinst, dass medizinische Therapien kausal wirken, entspricht das nicht der Meinung der Alternativen, die sich als ganzheitliche Behandler sehen im Gegensatz zur nur symptombekämpfenden „Schulmedizin“

    Den Placebo-Effekt habe ich auch genannt und deutlich gemacht, dass die Aussicht darauf, bei der Schwere der Krankheit äußerst gering ist. Sich darauf zu stützen gleicht einem Selbstbetrug.

    Wenn es schon darum geht, Patienten allumfassender zu behandeln, dann muss ins Gesundheitssystem investiert werden, damit Ärzte und Klinikpersonal mehr Zeit haben. Der Placebo-Effekt ist keine Erfindung der Alternativen und der Arzt des eigenen Vertrauens kann genauso positiv auf die Psyche wirken. Hier muss man ansetzten und nicht bei der Unterstützung der Scharlatanerie.

    Hast du dir schon mal angesehen, wie z.B. Rudolf Steiner argumentiert hat, warum die Mistel bei Krebs helfen soll?:

    „Wie beim Krebs handle es sich auch bei der Mistel um einen Schmarotzer; wie der Krebs, der sich dem normalen Zellwachstum widersetze, widersetze sich auch die Mistel den Gesetzen der Natur: sie blühe im Winter, berühre die Erde nicht und wachse nicht dem Sonnenlicht entgegen“

    „Zur Behandlung etwa von Karzinomen des Urogenitaltraktes seien bei männlichen Patienten Mistelpräparate vom Wirtsbaum Eiche zu verwenden, bei weiblichen Patienten dagegen vom Wirtsbaum Apfel“

    Irrationaler geht es ja wohl nicht.

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  6. @esofee:

    „…Du machst es Dir aber sehr einfach…“

    Im Gegenteil, ich sehe die Sache etwas differenzierter. Man muss eben unterscheiden: Nimmt ein Krebspatient zusätzlich zur Schulmedizin unterstützend Alternativangebote wahr, welche psychologisch unterstützend wirken oder gibt er die schulmedizinische Behandlung wegen eines Wunderheilers auf. Dies sind zwei paar Stiefel!

    „…Wir reden hier schließlich nicht von psychologischer Betreuung, die natürlich sinnvoll ist…“

    Wo fängt psychologische Betreuung an und wo hört sie auf? Bei diesen Methoden wie der beschriebenen Energieheilung wirkt doch ausschließlich die Zuwendung, die der Patient erfährt und diese ist reale Betreuung. Wenn sie einem schwerstkranken Krebspatienten gut tut und ihm Hoffnung gibt, wer wollte sie ihm verwehren? Wenn ihm im Krankenhaus keiner zuhört, es ihm aber Erleichterung bringt einem Heilpraktiker sein Leid zu klagen, warum nicht? Solange die schulmedizinische Therapie nicht beeinträchtigt wird, sehe ich da wirklich keine Probleme.

    Nicht jede komplementäre Alternativ-Methode ist gleich ein Skandal. Das meiste ist doch Entspannung, Ernährung, Gespräche, Phytotherapie, Vitamine usw. Dies alles mit verbrecherischen Abzockern oder verwirrten Wunderheilern in einen Topf zu werfen ist nicht sinnvoll.

    „…Die Medizin, die ja nur Symptome bekämpft…“

    Unsinn, der größte Teil der medizinischen Therapien wirkt kausal! Auch in der Krebstherapie.

    „…Du solltest dir mal anschauen was ein entsprechender Nocebo-Effekt..(..)..alles anrichten kann…“

    Wenn Du die Möglichkeit eines Nocebo-Effektes einräumst, musst Du auch der Aussicht auf einen Placebo-Effekt zustimmen. Weshalb sollte der Patient dann nicht auch Alternativen ausprobieren, immerhin geht es um alles oder nichts! Wenn der Glaube an wirkstofflose Zuckerkügelchen das Stressniveau senkt und dadurch die Immunabwehr gestärkt wird, ist das mehr als nichts…

    Etwas mehr Pragmatismus und etwas weniger Ideologie wäre hier sicher angebracht.

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  7. Tischl,

    du machst es dir aber sehr einfach.

    Schwerstkranke mit nichts therapieren zu wollen, ist ein Verbrechen. Wir reden hier schließlich nicht von psychologischer Betreuung, die natürlich sinnvoll ist.

    Desweiteren sind die Anschauungen von Medizin und Alternativ-Quack so diametral, dass eine Verbindung von beiden schon aus theoretischen Gründen nicht funktioniert. Die Medizin, die ja nur Symptome bekämpft, wird von Alternativen automatisch diskreditiert und dies hat auch immer zur Folge, dass massive Ängste geschürt werden. Ganz vehement die Angst vor den bösen Medikamenten. Du solltest dir mal anschauen was ein entsprechender Nocebo-Effekt http://www.esowatch.com/index.php?title=Nocebo alles anrichten kann, wir reden hier schließlich über Krebs und nicht über Wehwehchen, die sowieso wieder von selbst verschwinden, auch ohne Behandlung. Die Erwartung des Placebo-Effekt durch nichts ist bei der Schwere der Erkrankung zu Vergleichen mit dem Russischen Roulette.

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  8. Man sollte Krebspatienten niemals irgendwelche Hoffnungen machen, wenn es keine gibt. Und ein seriöser Mediziner wird dies auch nicht tun. Die Scharlatane, Wunderheiler, Druiden und Kräuterkundigen sind es die den Patienten Hoffnungen machen. Mit der Hoffnung das eigene Geldsäckl zu füllen.
    Das fängt dann bei Lichtwasser an und endet bei Medizin aus der Kosmosforschung, mit galaktischen Kosten für die Präparate, die niemals von Kassen bezahlt werden.

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  9. Schöner Beitrag!
    Das Tumorzentrum Berlin wäre gut beraten, schnell auf den Boden der Seriosität zurückzukehren.
    Es ist im Ggs. zu tischls Ausführungen durchaus nicht geboten, irrationale Hoffnungen und bei Krebspatienten zu schüren und irrationale Therapien zu lancieren.
    Auch unheilbar Kranke sind nicht doof und sollten als allererste NICHT VERARSCHT werden.

    Dass die Unterwanderung der Onkologie durch die GfBK schon so weit gediehen ist, hätte ich nicht vermutet.
    Vielleicht hat ehrliche Medizin eine Chance dadurch, dass die Krankenkassen sparen sollen.

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  10. Bullshit Tischl.

    Das „Versagen“ der Mediziner ist eine Marketingmasche der Wunderheiler.

    Die Wunderheiler pfuschen planmäßig. Die können gar nix.

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  11. Man muss auch nicht alles, was einem verängstigten Krebspatienten etwas Hoffnung verleiht, in Bausch und Bogen verteufeln. Auch wenn dies alles aus wissenschaftlicher Sicht Unfug ist, so kann es dem einzelnen Patienten doch eine wertvolle psychologische Unterstützung sein, auf die er im schulmedizinischen Betrieb bis zum Sankt-Nimmerleinstag warten wird.

    Dieser ganze esoterische Wildwuchs ist eben auch das Resultat eines Versagens der Mediziner, welche nur noch einzelne Organe und Laborwerte behandeln, dabei aber den Patienten als hilfsbedürftige Person völlig außer Acht lassen. Die Esoterik wird von diesem realen Missstand in deutschen Krankenhäusern solange profitieren, solange er existiert.

    Selbstverständlich darf durch derartige Methoden keine wissenschaftlich verifizierte Therapie behindert oder gar verhindert werden!

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