Deutsche Polizistin als türkische Agentin verdächtigt


Die türkische Flagge als Projektion auf dem Brandenburger Tor Quelle: pa/dpa/Klaus-Dietmar Gabbert
Der türkische Geheimdienst versucht, Mitarbeiter deutscher Sicherheitsbehörden anzuwerben. Im Falle einer hessischen Beamtin sahen die Verantwortlichen offenbar weg – weil die Polizistin für Integration steht.

Von Dirk Banse | DIE WELT

Es gibt ein Bild von ihr, da lächelt sie freundlich in die Kamera. Die langen blonden Haare fallen ihr über die Schulter, auf der akkurat gebügelten Bluse prangen drei silberne Sterne. Das Foto gehört zu einem Artikel, der die gelungene Integration einer jungen Frau beschreiben soll. Nennen wir sie Semra Melek, auch wenn das nicht ihr richtiger Name ist. Eine Hauptkommissarin bei der hessischen Polizei, geboren in der Türkei, aufgewachsen in Deutschland, Vorzeigebeamtin, Expertin für Migrationsfragen.

Womöglich mit Kontakten zum türkischen Geheimdienst MIT, wie Recherchen der WELT AM SONNTAG ergaben.

Zumindest legt das ein geheimes Dokument des hessischen Landesamtes für Verfassungsschutz (LfV) vom Dezember vergangenen Jahres nahe. Es handelt sich um das Ergebnis einer „Erweiterten Sicherheitsüberprüfung“. In dem Bericht wird detailliert dargelegt, ob und wie die in Ankara geborene Polizistin dem türkischen Geheimdienst nahegekommen sein könnte.

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