Dogmatiker: Priesterweihe von Frauen möglich, aber unwahrscheinlich


Wird es einmal Priesterinnen geben? Prinzipiell möglich ist das schon, bilanziert der Münchner Dogmatiker Gerhard Gäde. Dem theologisch Möglichen stünden jedoch andere Faktoren entgegen, die vor allem die Weltkirche beträfen.

katholisch.de

Der Münchener Dogmatiker Gerhard Gäde hält eine Priesterweihe für Frauen prinzipiell für möglich, aber unwahrscheinlich. Papst Johannes Paul II. habe zwar in seinem Apostolischen Schreiben „Ordinatio sacerdotalis“ (1994) die Frauenweihe mit Verweis auf die ausschließlich männlichen Apostel ausgeschlossen, schreibt Gäde in einem Beitrag für die „Stimmen der Zeit“ (Septemberausgabe). Allerdings sei diese Erklärung für viele nicht überzeugend, da Christus etwa nur Hebräer ausgewählt habe. Zudem müssten entsprechende Ausschlussklauseln demnach nur für Bischöfe gelten, da sie die Nachfolger der Apostel darstellten.

Gäde glaubt jedoch nicht, dass ein Frauenpriestertum auf längere Sicht in der Gesamtkirche konsensfähig ist. Viele Katholiken hätten noch ein „überliefertes Frauenbild“ und hingen einer Rezeption der Paulusbriefe an, nach denen Frauen sich unterzuordnen hätten. Zudem habe die Einführung von Priesterinnen sowohl in der anglikanischen als auch in der altkatholischen Kirche zu „starken Zerwürfnissen wenn nicht sogar zu schismatischen Zuständen“ geführt.

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