Dechert: „Der christliche Grundwasserspiegel sinkt“


ERF Medien-Chef Jörg Dechert will den christlichen Sender fit machen für die Zukunft. Auch Stellenkürzungen sind dafür notwendig Foto: Claudia Dewald, Lohra
Das christliche Funkhaus ERF Medien will noch in diesem Jahr 20 von 220 Stellen streichen. pro hat darüber mit dem Senderchef Jörg Dechert gesprochen.


pro Medienmagazin

pro: Herr Dechert, Medien berichten über einen drohenden Stellenabbau beim ERF. Wie viele Mitarbeiter müssen sich jetzt um ihre Jobs Sorgen machen?

Jörg Dechert: Wir planen, 20 Stellen abzubauen. Daraus folgen aber nicht unbedingt 20 Kündigungen. Wir haben auch natürliche Fluktuation, zum Beispiel durch auslaufende Zeitverträge. Wir haben noch nicht entschieden, wen der Stellenabbau genau betreffen wird.

20 von 220 Stellen, das sind knapp zehn Prozent. Das klingt nach einer ganzen Menge. Wie kam es dazu?

Ich bin jetzt seit gut 100 Tagen im Amt. In dieser Zeit haben ich und mein Leitungsteam die finanziellen Entwicklungen der letzten Jahre angeschaut. Es hat sich gezeigt, dass der finanzielle Handlungsspielraum des Unternehmens immer etwas eingeschränkt war. Wir haben nun ein Reformpaket mit drei Schwerpunkten geschnürt. Erstens: Wir überführen unsere bisher drei Redaktionen für Hörfunk, Fernsehen und Online in eine integrierte Redaktion und wollen auch unsere fremdsprachigen Aktivitäten effizient mit einbinden. Zweitens wollen wir mehr Ressourcen investieren in Marketing, Fundraising und Außenkommunikation. Ich habe den Eindruck, dass wir da Nachholbedarf haben und besser werden müssen. Drittens müssen wir unsere Budgetplanung so umstellen, dass wir finanziellen Handlungsspielraum gewinnen. Wenn man das alles zusammen nimmt, dann müssen wir dafür einen Personalabbau in der Größenordnung von etwa 20 Planstellen durchführen. Ein Teil davon liegt in der Verwaltung und ein Teil im Bereich Redaktion/Produktion.

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