Im Streit über das Kirchenasyl greift die katholische Kirche das Bundesinnenministerium scharf an. Der Konflikt mit den Kirchen werde auf dem Rücken von Flüchtlingen ausgetragen, so der Vorwurf.
Von Joachim Frank|Frankfurter Rundschau
Der für Migrationsfragen zuständige Bischof Norbert Trelle (Hildesheim) verteidigte das Kirchenasyl zugleich vehement gegen die Kritik insbesondere von Bundesinnenminister Thomas de Maizière: Anders als unterstellt, „beansprucht das Kirchenasyl keinerlei Sonderrecht gegenüber dem Staat“, sondern „dient dem Rechtsfrieden“.
Überlegungen des Ministeriums, die Aufenthaltsfrist von Asylbewerbern so zu verändern, dass diese noch nach anderthalb Jahren in ein anderes EU-Land abgeschoben werden könnten, verfolgten eindeutig den Zweck, Kirchenasyl zu erschweren oder unmöglich zu machen, sagte Trelle. Wenn der Aufenthalt von Flüchtlingen in Räumen der Kirche bis zu 18 Monaten dauerte, hätte das „fast das Ende des normalen Gemeindelebens“ zur Folge.