USA: Von Evangelikalen und Ex-Vangelikalen


Tony Perkins und Donald Trump auf dem von Evangelikalen organisierten „Values Voters Summit“ (AFP / Brendan Smialowski)
Donald Trump stellt Amerikas Evangelikale auf eine harte Probe: Er soll seine Frau mit einem Porno-Star betrogen haben. Ehebruch gilt zwar als schwere Sünde, aber die Mehrheit der konservativen Christen hält zu ihm. Eine Minderheit distanziert sich und fragt sich, wo die Bibeltreue bleibt.

Von Jürgen Kalwa | Deutschlandfunk

Neulich in einem Strip-Club in Las Vegas: Der Ansager kündigt die Attraktion des Abends an. Der Laden ist voll.

„Stormy Daniels brings her ‚Making America Horny Again‘ tour to the trophy club for a one-night performance this Saturday.“

Sie heißt Stormy Daniels und war mal eine der populärsten Porno-Darstellerinnen Amerikas. Inzwischen arbeitet die 38-Jährige als Regisseurin in der Branche. Doch wirklich berühmt ist sie erst seit Kurzem. Weniger für die eine Nacht im Sommer 2006 mit Donald Trump in einem Hotel in Nevada. Sondern dafür, dass sie – im Präsidentschaftswahlkampf 2016 – einem Bericht des „Wall Street Journal“ zufolge – für ihr Schweigen von Trumps Anwalt 130.000 Dollar erhielt.

Ein „Mulligan“ für Ehebrecher

Die Transaktion wurde so gut wie möglich verschleiert. So ist bis heute nicht bekannt, aus welchen Quellen das Geld stammt. Aber es gibt einen Verdacht, weshalb der Vorgang so intensiv kaschiert wurde – mit Pseudonymen und Briefkastenfirmen. Sollte der Betrag aus einem Wahlkampffonds gekommen sein, wäre das illegal gewesen.

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