Ein Gentest kann die Chemotherapie ersparen


Hat der Brustkrebs noch nicht in die Lymphknoten gestreut, ist eine Chemotherapie nicht unbedingt nötig Quelle: Getty Images/Science Photo Library RF
Nach der Diagnose Brustkrebs folgt der Operation häufig eine belastende Chemotherapie. Dabei ist sie oft unnötig, wie ein Gentest zeigt. Er ist auch in Deutschland verfügbar, wird jedoch kaum angewendet.

Von Walter Willems | DIE WELT

Wird Brustkrebs diagnostiziert, beginnt für viele Patientinnen eine belastende Chemotherapie. Durch die starken Medikamente leiden sie oft unter Übelkeit, Mattheit und Haarausfall. Zudem haben sie ein erhöhtes Langzeitrisiko für Neuropathie, Herzschwäche und Leukämie.

Dabei ist die anstrengende Behandlung manchmal gar nicht nötig, wie Forscher nun festgestellt haben. Ob eine Chemotherapie sinnvoll ist, kann ein Gentest anzeigen, wie sie in einer umfassenden Studie zeigen.

Demnach profitieren Frauen mit hormonempfindlichem Brustkrebs, bei denen die Lymphknoten frei von Metastasen sind, nicht grundsätzlich von einer zusätzlichen Chemotherapie. Diese Fälle kann der Gentest identifizieren, wie Forscher im „New England Journal of Medicine“ schreiben. In Deutschland könnte dadurch eine Chemotherapie pro Jahr rund 10.000, möglicherweise sogar bis zu 20.000 Frauen erspart bleiben.

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