Kritik an Privilegien der Amtskirchen


Der Philosoph Michael Schmidt-Salomon tritt für mehr Rechte von Konfessionslosen und Agnostikern in der Gesellschaft ein (dpa / picture-alliance / Horst Galuschka)
Der Philosoph Michael Schmidt-Salomon tritt für mehr Rechte von Konfessionslosen und Agnostikern in der Gesellschaft ein (dpa / picture-alliance / Horst Galuschka)
Der Vorstandssprecher der Giordano-Bruno-Stiftung, Michael Schmidt-Salomon, fordert eine stärkere Trennung von Staat und Religion. Er kritisierte die Privilegien der Amtskirchen, die dazu führten, dass auch Islamverbände vergleichbare Rechte forderten.

Michael Schmidt-Salomon im Gespräch mit Dieter Kassel | Deutschlandradio Kultur

„Gerade weil die Säkularisierung so weit fortgeschritten ist in Deutschland, versuchen die Kirchen natürlich, ähnliches sieht man auch bei den Islamverbänden,  mit Hilfe von gesetzlichen Vorschriften die Werte nochmal durchzudrücken,  die in der Bevölkerung gar keinen Rückhalt mehr haben“, sagt der Philosoph Michael Schmidt-Salomon im Deutschlandradio Kultur. Der Vorstand der Giordano-Bruno-Stiftung, in der sich Agnostiker und Konfessionslose organisieren, kritisiert: „Das ist natürlich auch gefährlich für den Rechtsstaat, denn natürlich kann er Muslimen nicht verwehren,  was er Christen gewährt.“

Staat in der Zwickmühle

Es gebe Privilegien für die beiden großen Amtskirchen  in Deutschland, die die Islamverbände, beispielsweise die von der Türkei gesteuerte Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (Ditib) auch gerne hätten. „Das bringt den Staat natürlich in eine Zwickmühle“, sagt Schmidt-Salomon. „Entweder muss er die Kirchenprivilegien auch auf die Muslime ausdehnen, was durchaus mit vielen Problemen verbunden wäre, oder aber er muss die bisherigen Kirchenprivilegien  einschränken, um begründen zu können, dass man diese Privilegien nicht auch den Muslimenverbänden  geben muss.“

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