Nach Posse um vermeintliche Islamisierung: Berliner Spielplatz unter Polizeischutz eröffnet


Der Spielplatz „Ali Baba und die 40 Räuber“ in Berlin wurde nach dem Umbau jetzt eröffnet © Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/DPA
Die Debatte um den Islam in Deutschland wird oft reflexhaft geführt. Welche abstrusen Züge das annehmen kann, zeigt das Beispiel eines Kinderspielplatzes in Berlin. Der wurde jetzt unter besonderen Umständen eröffnet.

Von Stefan Kruse | stern.de/dpa

Der Untergang des Abendlandes – so meinen einige – nimmt im Sand gleich hinter dem Berliner S-Bahnhof Neukölln seinen Lauf. In einer Seitenstraße mit schmucklosen Mietskasernen ist ein hölzerner Kuppelbau mit gelbem Halbmond an der Spitze entstanden, der sich gleich zu einem Aufreger in der Hauptstadt entwickelt hat. Der Stein des Anstoßes: ein neuer Kinderspielplatz.

Kinder sollen dort in die Märchenwelt von Ali Baba und den 40 Räubern eintauchen können. Doch Verschwörungstheoretiker und vermeintliche Hüter des Abendlandes sehen in dem Projekt einen Beleg für den angeblichen Vormarsch des Islam in Deutschland. „Jetzt werden schon Spielplätze zu religiösen Einrichtungen“, schrieb die Berliner AfD-Fraktion auf Twitter – schon vor Wochen, als erste Bilder der Baustelle auftauchten. Hasserfüllte Kommentare machten in der Folge die Runde. So viele und so heftige, dass die Eröffnung des Spielplatzes am Mittwoch sicherheitshalber unter Polizeischutz stand.

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3 Comments

  1. Es geht immer noch dümmer… Ich warte ja nur darauf, dass die „Besorgtbürger/innen“, „Aufrecht- und Dunkeldeutschen“ uns demnächst auch noch den Verzehr von Vanillekipferln verbieten wollen, weil die „islamistischen“ Halbmonden ähnlich sehen…

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