Neuigkeiten aus dem religiösen Paralleluniversum


Quelle: bruedergemeinde.de

Ekelhafte Polit-Religiotie
[…]Es ist ein Gewinn für Kirche und Gesellschaft, dass das Thema Mission erneut im Zentrum der Beratungen der EKD-Synode steht. Diese Ansicht vertrat der Bundesvorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU (EAK), Thomas Rachel (Düren), bei einem EAK-Empfang während der EKD-Synode am 7. November in Magdeburg. Die Tagung des Kirchenparlaments 1999, in deren Mittelpunkt ebenfalls die Mission gestanden hatte, führte zu einer intensiveren Beschäftigung mit dem Thema in der Kirche. Wie Rachel weiter sagte, hänge die Ausstrahlungskraft des Christentums insgesamt davon ab, wie sehr es einzelnen Gläubigen gelinge, Menschen in ihrem Umfeld zu überzeugen. Er ermutigte Christen, sich mit ihrem Glauben nicht zu verstecken. Deshalb sei beispielsweise auch der Religionsunterricht an Schulen so wichtig. Denn er vermittle nicht nur Wissen, sondern biete jungen Menschen geistliche Orientierung. Der Vizepräses der EKD-Synode, Ministerpräsident a.D. Günther Beckstein (CSU), würdigte die „vertrauensvolle Zusammenarbeit“ zwischen EKD und EAK. Er dankte dem Evangelischen Arbeitskreis, dass er sich konsequent für christliche Werte in Politik und Gesellschaft einsetze. Der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider (Düsseldorf) sagte, es sei gut, wenn Parteien aus dem christlichen Menschenbild heraus Politik machten. Allerdings dürfe die CDU das C in ihrem Namen nicht als Alleinstellungsmerkmal betrachten. Auch in anderen Parteien könnten sich Christen engagieren.[…]

Ach wie traurig …
[…]Bukarest, Rund 20 Jahre nach dem Ende der kommunistischen Regime in Osteuropa sind die katholischen Ostkirchen immer stärker mit Problemen bei der Glaubensweitergabe in zunehmend säkularisierten Gesellschaften konfrontiert. Das hat das Oberhaupt der mit Rom unierten rumänischen griechisch-katholischen Kirche, Groß-Erzbischof Lucian Muresan, bei einem Treffen der Bischöfe der katholischen Ostkirchen Europas in Oradea betont. „Säkularisierung, Emigration und Relativismus haben nicht nur die Paradigmen der Zugehörigkeit zur Kirche und der Glaubenspraktiken verändert, sondern auch die Weitergabe und Verkündung des Evangeliums“, sagte Muresan bei dem Kongress vom 3. bis 6. November, in dessen Zentrum Fragen der Neuevangelisierung standen. In der Gesellschaft drohe heute der Egoismus die Überhand zu gewinnen, warnte der Präsident des Päpstlichen Rates für die Neuevangelisierung, Erzbischof Rino Fisichella, bei der vom „Rat der Europäischen Bischofskonferenzen“ (CCEE) unterstützten Tagung. Mit ihrem Bemühen um eine Neuevangelisierung in Europa wolle die Kirche in dieser Situation Zeugnisse der Solidarität und Großzügigkeit sowie der Nächstenliebe fördern. Notwendig sei dafür von Seiten der Kirche die Stärkung eines Zusammengehörigkeitsgefühls ebenso wie die Pflege von Liturgie und Katechese. Im Angesicht von Säkularismus und Konsumismus sowie zur Milderung der „zerstörerischen Auswirkungen des unkontrollierten Kapitalismus“ müsse die Kirche die Bedeutung der katholischen Soziallehre für die Gesellschaft hervor heben, sagte der Sekretär der vatikanischen Ostkirchenkongregation, Erzbischof Cyril Vasil. Die Soziallehre sei „Gegenmittel zu den vergiftenden Nebenwirkungen der Marktwirtschaft“.[…]

GB: Katholische Kirche ist für Fehlverhalten von Priestern haftbar
[…]Die katholische Kirche in Großbritannien kann für das Fehlverhalten ihrer Priester zur Verantwortung gezogen werden. Das entschied ein britisches Gericht am Dienstag. Eine 47-jährige Frau will auf Schadenersatz klagen, weil sie als Kind von einem Priester sexuell belästigt worden sei. Die Verteidigung, die Portsmouth Roman Catholic Diocesan Trust, darf gegen das Urteil in Berufung gehen. Richterin Alistair MacDuff sagte, der Fall werfe ein Schlaglicht auf ein Thema von allgemeiner Bedeutung bezüglich möglicher Forderungen gegen die katholische Kirche.[…]

Ohne Worte …
[…]Weil ein Baby in einem Taufbecken ertrank, hat ein Gericht im südbrasilianischen Bundesstaat Santa Catarina eine protestantische Freikirche zu umgerechnet 83 000 Euro Schadenersatz verurteilt. Die Leitung des Tempels der Siebenten-Tags-Adventisten habe den Tod des eineinhalb Jahre alten Mädchens durch mangelnde Aufsicht verschuldet, so die die Richter. Die Kirchenleitung erwäge Einspruch gegen das Urteil. Die Eltern hatten das Mädchen in der Obhut von Ehrenamtlichen in einem Spielzimmer der Kirche gelassen, wo sich zu diesem Zeitpunkt offenbar etwa 20 Kinder aufhielten. Nach Aussagen der Ehrenamtlichen verschwand das Mädchen plötzlich und wurde wenig später in einem Taufbecken gefunden.[…]

Das wird ja spannend … 😀
[…]Die Rufe nach Reformen in der katholischen Kirche werden unüberhörbar. Zumindest in Österreich. Jetzt stimmen auch die einfachen Pfarrer, die die Seelsorge der 5,5 Millionen Katholiken des Landes tragen, in den Chor ein. Sieben von zehn Pfarrern (72 Prozent) sympathisieren mit dem „Aufruf zum Ungehorsam“ Helmut Schüllers – ohne in allen Punkten voll zuzustimmen. 68 Prozent sind der Meinung, in der katholischen Kirche gebe es einen „bedrohlichen Reformstau“. Das sind die markantesten Ergebnisse einer Studie des Pastoraltheologen Paul Michael Zulehner. Sie basiert auf einer GfK-Umfrage unter 500 Pfarrern und wurde von der ORF-Abteilung Religion in Auftrag gegeben. Die Veröffentlichung der Ergebnisse platzt in die am Montag begonnene Herbstvollversammlung der Bischofskonferenz. Bis Donnerstag soll in der Landeshauptstadt Salzburg über die Vorbereitungen auf die Pfarrgemeinderatswahlen 2012 beraten werden – und über eine akkordierte Reaktion des österreichischen Episkopats auf die Pfarrerinitiative. Dabei müssen die Bischöfe eine Gratwanderung vollziehen. Denn die in der Bewegung engagierten Priester erfreuen sich regional, Sprecher Helmut Schüller auch überregional, großer Beliebtheit. Ein „Aufruf zum Ungehorsam“ darf aber aus römischer Sicht nicht ohne Sanktion bleiben. Dazu kommen nun die Ergebnisse der Umfrage, die Schüller massiv den Rücken stärken. Und Kardinal Christoph Schönborn noch mehr in Bedrängnis bringen[…]

Herbert-Haag-Preise 2012 an Rebell Helmut Schüller
[…]Die „Pfarrer-Initiative“ mit ihrem Obmann Helmut Schüller erhält den Herbert-Haag-Preis 2012 für Freiheit in der Kirche. Ihr „Aufruf zum Ungehorsam“ vom Juni greife „die Not der Seelsorge auf, die in der katholischen Kirche immer weniger durch Priester gewährleistet werden“ könne, heißt es in der am Dienstag in Luzern veröffentlichten Begründung des Sekretariats der Schweizer Stiftung. Gemeinsam mit der „Pfarrer-Initiative“ zeichnet die Herbert-Haag-Stiftung stellvertretend drei Schweizer Laienseelsorger aus, die in priesterlosen Gemeinden als Gemeindeleiterinnen und Gemeindeleiterinnen sowie in der City-Seelsorge Dienst tun. Die in Luzern beheimatete Stiftung erklärte, der Aufruf der „Pfarrer-Initiative“ habe ein großes internationales Echo ausgelöst. Die Bischöfe seien eingeladen, die Postulate der Initiative aufzunehmen. Die Herbert-Haag-Stiftung besteht seit 1985 und hat ihren Sitz in Luzern. Sie wurde nach dem 2001 verstorbenen Bibelwissenschaftler Herbert Haag benannt. Sie zeichnet nach eigenen Worten jährlich „Personen und Institutionen aus, die sich durch freie Meinungsäußerung oder mutiges Handeln in der Christenheit exponiert haben“. Dem Stiftungsrat steht der 1979 vom Vatikan gemaßregelte Tübinger Theologe Hans Küng vor. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird am 22. April 2012 in Luzern verliehen. Im vergangenen Jahr hatte der Prager Weihbischof Vaclav Maly die Auszeichnung ausgeschlagen. Er sehe in der Preisverleihung „auch einen Protest gegen ‚Rom'“ und verzichte daher auf eine Teilnahme, teilte er damals mit.[…]

Erste Pfarr-App in Österreich
[…]Die Pfarre Saalfelden, die im Pinzgau schon liebevoll als “iPfarre” bezeichnet wird, bietet deshalb im Internet volles Programm: Seit 4. November 2011 ist die mobile Applikation der Pfarre als erste Pfarr-App in Österreich im iTunes-Store abrufbar. Die App versorgt Nutzer von iPhones und iPads mit umfassenden Informationen zu einer der ältesten Pfarreien im Erzbistum Salzburg: Vom Kirchenführer mit Porträts über die Heiligen der Pfarrkirche über die kirchlichen Angebote bis hin zu aktuellen Veranstaltungshinweisen. Pfarre Saalfelden punktet mit Website, Pfarrblog & Social Media: Auch die Website http://www.pfarre-saalfelden.at präsentiert sich völlig runderneuert und überzeugt durch frisches Design, übersichtliche Navigation und stets aktuelle Inhalte. So finden sich auf der Website Videos zu besonderen Gottesdiensten, Fotogalerien zu Veranstaltungen und natürlich die unentbehrlichen “Klassiker” wie Standesfälle und Gottesdienstordnung. Modernes Herzstück der Website ist aber der Pfarrblog, in dem vier Autoren über Neues aus Arbeitskreisen wie “Ehe und Familie” oder die Aktivitäten der Katholischen Jungschar, der Katholischen Frauenbewegung und dem Eltern-Kind-Zentrum berichten. Die Auftritte auf Social-Media-Kanälen wie Facebook und Twitter unterstützen den Dialog mit Gläubigen und Interessierten[…]

„Investigative“ Porno-Aufspürung von Kath.net hat Folgen 😀
[…]Diese Woche erreicht KATH.NET dann auf dem Postweg ein Brief von Dr. Albert Post, dem Leiter der Rechtsabteilung des Bischöflichen Generalvikariates Fulda, in dem er KATH.NET mit rechtlichen Konsequenzen drohte, weil KATH.NET eine Anfrage (!) in der oben benannten Causa an das Bistum Fulda gerichtet und über diese Anfrage berichtet hatte. Neben einer sachlichen Erklärung, dass das Bistum mit der Dombuchhandlung nichts zu tun hat, schreibt Post dann folgendes: „Wir bitten daher Ihre, einer katholischen Internetzeitung unwürdigen Aktion inbes. in Bezug auf das Bistum Fulda zu unterlassen. Auch insgesamt fragen wir an dieser Stelle, ob ‚kath.net‘ mit dem Angebot seines eigenen Internetshops nicht selbst im gleichen Glashaus sitzt, auf das Sie derzeit mit Steinen werfen. Auch bei Ihnen gibt es bedenkliche Titel, wenn man die Maßstäbe anlegen würde, mit denen Sie messen.“ Nicht klar ist derzeit, ob dieser unwahre Vorwurf mit dem Bistum Fulda abgesprochen ist, KATH.NET hat das Bistum Fulda diesbezüglich bei der Pressestelle angefragt. Unabhängig davon lässt KATH.NET derzeit auch rechtliche Schritte gegen Dr. Post überprüfen. Klar ist, dass es im Hintergrund allerdings um etwas anderes, nämlich um Weltbild selbst geht. Ein Blick in den Aufsichtsrat bei Weltbild sollte genügen: Albert Post ist einer der acht Aufsichtsräte und damit mitverantwortlich für den Weltbild-Skandal, wo es derzeit nach wie vor tausende einschlägige Erotik- und Esoterikwerke im Angebot gibt und wo derzeit immer noch via der Weltbild-Tochter Droemer-Knaur entsprechende antikirchliche Angebote produziert und vertrieben werden. Das Bistum Fulda ist übrigens an Weltbild mit 6,8 Prozent beteiligt. Weitere Mitglieder des Aufsichtsrates von Weltbild sind unter anderem Klaus Donaubauer, Vorsitzender Finanzdirektor der Diözese Augsburg, und Pater Dr. Hans Langendörfer, der Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz.[…]