300. Todestag von Leibniz: Ein großer Geist, der sich verzettelte


Gipsbüste von Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716) in der Leibniz Bibliothek Hannover. ©dpa
Gipsbüste von Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716) in der Leibniz Bibliothek Hannover. ©dpa
Er war einer der bedeutendsten Universalgelehrten der Wissenschaftsgeschichte: Warum Gottfried Wilhelm Leibniz, gestorben an diesem Montag vor dreihundert Jahren, in seiner Heimat einen schweren Stand.

Von Helmut Mayer | Frankfurter Allgemeine

Calculemus: Lasst uns rechnen! So lautet ein berühmtes Diktum von Gottfried Wilhelm Leibniz (1646 bis 1716). Tatsächlich scheint es in ein einziges Wort zu fassen, was einem der bedeutendsten Universalgelehrten der Wissenschaftsgeschichte von früh an vorschwebte. Es war nicht bloß der Computer, zu dem er mit seiner Rechenmaschine und der binären Notation, die seine mathematischen Zeitgenossen so wenig interessierte, den Pfad legte. Es ging darum, eine Art Alphabet der Gedanken zu entwerfen, das womöglich sogar den Weg zu einer universalen Wissenschaft bahnen könnte. Ein Zeichensystem jedenfalls, in dem sich blind, ohne auf falsche Gedanken und Schlüsse zu kommen, operieren, also „rechnen“ ließe, um Differenzen und Streitigkeiten beizulegen.

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