Wie clevere Angolaner Wikipedia zur Piraten-Plattform machen


Foto: Wikimedia/Robertolyra/Lizenz: CC BY-SA 3.0
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Sie verstecken Filme und Lieder zum Runterladen in Einträgen der Enzyklopädie. Dafür zweckentfremden sie Facebooks Strategie des beschränkten Internets für arme Länder.

Von Michael Moorstedt | Süddeutsche.de

Es geht um nicht weniger als um „die nächste Milliarde“. Menschen nämlich, die in den kommenden Jahren mit dem Internet verbunden werden sollen. IT-Konzerne wie Facebook oder Google sind ganz begierig auf neue Nutzer. Sie finden sie naturgemäß vor allem in Entwicklungsländern und bieten dort Zugang zum Netz und ausgewählten Inhalten oft sogar gratis an.

Diese Art von Netzkolonialismus ist bei den Beglückten zum großen Unverständnis der Gönner aus dem Silicon Valley manchmal gar nicht so gern gesehen. Viele Kritiker halten die Bemühungen der Firmen für eine schlecht kaschierte Methode, einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen. Immerhin stimmt in Ländern wie Indien, Indonesien und Nigeria in Studien schon heute mehr als die Hälfte der Befragten der Aussage „Facebook ist das Internet“ zu. Kein Wunder also, dass in Indien die nationale Regulierungsbehörde das Facebook-Angebot Free Basics erst vor Kurzem für illegal erklärt hat, weil es der sogenannten Netzneutralität schade.

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