Morozov: Künstliche Intelligenz sollte ein öffentliches Gut sein


ex-machina. Screengrab. BB
Der Publizist Evgeny Morozov fordert, die meist von den Nutzern gelieferten Trainingsdaten für Künstliche Intelligenz als öffentliche Ressource zu fassen.

Von Stefan Krempl | heise online

Künstliche Intelligenz (KI) ist weniger ein privates Wirtschaftskapital, als vielmehr ein öffentliches Gut und sollte entsprechend reguliert werden. Dies erklärte der Technikforscher Evgeny Morozov am Montag auf der Digital Society Conference der European School of Management and Technology (ESMT) in Berlin. „KI wird mit Daten produziert, die wir generiert haben“, begründete der Vordenker seine Forderung. Nötig seien daher „gerechte und faire Bedingungen“ für den Zugang zu diesen Basisinformationen, die staatlich durchgesetzt werden müssten.

Die derzeitige KI-Entwicklung sei besonders im Bereich Maschinenlernen und neuronale Netzwerke sehr ineffektiv und ineffizient, konstatierte Morozov. Amazon, Facebook, Google, Microsoft & Co. steckten sehr viel Geld in das Training für die gleichen Dienste. Mit „trivialen Datensets“ versuchten sie der Maschine beizubringen, wie Katzen von Hunden oder Fußgänger von Autos unterschieden werden können. Es sei aber mehr als fraglich, ob die sich als KI-Führer sehenden Konzerne jeweils Milliarden in die Entwicklung derselben Fähigkeiten ausgeben müssten.

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